Premiere geglückt
Veröffentlicht: Donnerstag, 05.06.2025 08:32
Der Verschub eines kompletten Brücken-Teilbauwerks an der A 45 bei Rinsdorf ist erfolgreich abgeschlossen worden.

Eine Deutschland-Premiere ist gelungen: Ein 40.000 Tonnen schweres Brückenteilbauwerk an der A 45 bei Rinsdorf ist über mehrere Stunden hinweg samt sechs massiver Betonpfeiler ganz langsam quer verschoben worden. Am Mittwochnachmittag (4.6.2025) dockte das fast 500 Meter lange und rund 72 Meter hohe Brückenteil planmäßig an das bereits fertige und befahrene zweite Teilbauwerk der Talbrücke Rinsdorf an.
Innovatives Verfahren
Die Autobahn GmbH sprach von einem innovativen Verfahren, das in der Größenordnung bisher bundesweit einmalig sei. Es handele sich um einen wichtigen Meilenstein und eine “herausragende Ingenieurleistung”, betonte die Direktorin der Westfalen-Niederlassung, Elfriede Sauerwein-Braksiek. An der A45 als “Königin der Autobahnen” müssten noch viele weitere Brücken saniert werden, die in die Jahre gekommen seien.Man stehe vor einer Mammutaufgabe, die Jahrzehnte dauern könne, ergänzte der Technische Geschäftsführer, Dirk Brandenburger, bei einem Termin vor Ort.
Querverschub lief seit Dienstag
Der Koloss aus Beton und Stahl an der sogenannten “Sauerlandlinie” A 45 wurde seit Dienstagmorgen (3.6.2025) samt Unterbau mit den gewaltigen sechs Pfeilern Zentimeter für Zentimeter verschoben. Insgesamt musste eine Strecke von exakt 20 Metern und 59 Zentimetern quasi im Schneckentempo zurückgelegt werden. Während der herausfordernden Querverschiebung lief der Verkehr auf dem zweiten Teilbauwerk weiter. Bevor der Verschub starten konnte, waren die schweren Brückenpfeiler um zwei Zentimeter angehoben worden. Es waren 24 hydraulische Verschubpressen an den Pfeilern nötig und Teflonplatten wurden eingeschoben, die wie ein Gleitkissen fungierten. Die Brücke bewegte sich damit rund 20 Stunden lang fast wie auf Schienen, wie die Autobahn GmbH schildert.
Alte Talbrücke wurde gesprengt
Die alte einteilige Brücke Rinsdorf von 1967 war vor gut drei Jahren gesprengt worden. Zuvor musste daneben ein Neubau errichtet werden, damit der Verkehr weiter rollen konnte. Und an dieses fertige Teilbauwerk ist nun am Mittwoch das zweite Brückenbauwerk herangeschoben worden, das damit seine endgültige Position erreicht hat. (dpa)