Womöglich Freispruch in Siegen wegen Fehler eines Polizisten

Hat ein Siegener Polizist schlecht gearbeitet? Seit Dienstag (22.10.) steht der Vorwurf im Raum, dass ein leitender Kripo-Beamter Zeugenprotokolle lückenhaft geführt hat. Die Folge: Die Aussagen der Zeugen sind womöglich nicht zu gebrauchen. Die Angeklagten könnten wegen zu wenig Beweisen freigesprochen werden.

© Bernd Müller

Der Fall, um den es geht, liegt vier Jahre zurück.

Der Fall

Drei junge Männer kommen tief in der Nacht singend aus einer Kneipe in der Siegener Innenstadt, passieren eine Gruppe anderer Männer und werden schließlich angegriffen, geschlagen, getreten und in einem Fall sogar ausgeraubt.

Die mutmaßlichen Fehler des Polizisten

Der Polizist zeigt in den folgenden Wochen Zeugen Fotos des Hauptverdächtigen, ohne dies zu protokollieren und legt den Zeugen in den Protokollen vermutlich sogar den Namen des Hauptverdächtigen in den Mund.

Zu wenig Beweise?

Der Richterin vor dem Siegener Amtsgericht fehlten die Worte. So etwas habe sie noch nie erlebt, sagt sie. Die Verteidigung reibt sich schon mal die Hände, denn wegen dieser mutmaßlichen Fehler des Polizisten könnten die Angeklagten am Ende freigesprochen werden - wegen Mangel an Beweisen.

Im November soll eigentlich weiterverhandelt werden.

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