Bau von Schutzzäunen

Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest werden nun in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe Zäune gebaut.

Vor etwa einem Monat wurde in Kirchhundem im Kreis Olpe das erste Wildschwein in Nordrhein-Westfalen gefunden, das mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert war. Seitdem sind rund 40 weitere tote Wildschweine in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein positiv auf ASP getestet worden. Um die Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, gelten in diesen beiden Kreisen sowie im Hochsauerlandkreis strenge Schutzmaßnahmen. Diese wurden per Allgemeinverfügung der zuständigen Behörden erlassen und betreffen unter anderem Jagd, Landwirtschaft und andere Personengruppen.

Sperrzonen und Schutzmaßnahmen

Nach dem ersten Fund wurde zunächst eine infizierte Zone eingerichtet, die Anfang Juli zur sogenannten Sperrzone II erweitert wurde. Um diese Sperrzone II herum wurde zusätzlich eine Sperrzone I als Pufferzone geschaffen. Um das Abwandern von Wildschweinen zu verhindern, begann man nach intensiver Suche nach Kadavern mit dem Bau von Schutzzäunen.

Am Freitag, den 18. Juli 2025, informierten Ministerin Silke Gorißen sowie Vertreter der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein in einem Pressegespräch über den Fortschritt beim Bau mobiler und fester Zaunanlagen. Anwesend waren auch Veterinäre der betroffenen Kreise sowie des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Stimmen aus Politik und Verwaltung

Ministerin Silke Gorißen betonte die Bedeutung der Maßnahmen:

„Die Sperrzonen und der Zaunbau sind zentrale Bausteine im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest. Nordrhein-Westfalen war gut vorbereitet, und die bisherigen Schutzmaßnahmen haben sich bewährt. Bislang ist die Seuche nicht über die Sperrzone II hinausgewandert. Dank der Wildtierseuchenvorsorgegesellschaft steht ausreichend technisches Material zur Verfügung, um die betroffene Zone abzusichern. Gleichzeitig bleiben Tourismus, Landwirtschaft und Forstwirtschaft in der Region handlungsfähig.“

Auch die Landräte der betroffenen Kreise äußerten sich:

Theo Melcher, Landrat des Kreises Olpe: „Wir wollen die Einschränkungen für die Menschen in der Region so gering wie möglich halten. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die mit Augenmaß handeln.“

Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein: „Die Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest erfordert ein koordiniertes Vorgehen. Ich danke allen, die in Behörden, Landwirtschaft, Veterinärwesen und Jägerschaft engagiert arbeiten. Ihr Einsatz ist entscheidend.“

Maßnahmen im Detail

Um die Wildschweine in der Sperrzone II zu halten, werden sie seit dem ersten Fund gezielt gefüttert. Auch die Suche nach Kadavern erfolgt „diskret“, um die Tiere nicht aufzuschrecken. Der Bau der Zäune soll die Konzentration der Wildschweine in der Sperrzone weiter verstärken.

Bereits jetzt wurden in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein mehrere Kilometer Zaun errichtet. Die betroffenen Gebiete gehören zu den waldreichsten und topografisch anspruchsvollsten Regionen Nordrhein-Westfalens. Steile Hänge und tiefe Täler erfordern unterschiedliche Zaunlösungen, darunter feste Knotengitter mit Untergrabeschutz und Elektrolitzen. In Siegen-Wittgenstein wurde ein bestehender Ernteschutzzaun bei Wingeshausen verstärkt und verlängert. Dieser Wildschutzzaun kombiniert feste Abschnitte mit mobilen Elementen in der Nähe von Wohngebieten und bildet eine geschlossene Barriere gegen infizierte Wildschweine.

Zusätzlich werden angrenzende Gebiete mit Drohnen und Suchhunden überwacht. An bestimmten Stellen kommen sogenannte „taktische Zäunungen“ zum Einsatz, um die Bewegungen der Wildschweine gezielt zu lenken. Wo nötig, wird die Trasse mit Forstmulchern vorbereitet.

Zugang für Menschen und Fahrzeuge

Für Waldbesucher, Jäger sowie die Land- und Forstwirtschaft werden an Wegquerungen Tore und Überfahrrampen installiert, um den Zugang trotz der Zäune zu ermöglichen.

Weitere Meldungen