Sondersitzung in Netphen
Veröffentlicht: Donnerstag, 09.11.2023 21:07
Ab nächstem Montag will die Stadt Netphen Geflüchtete laut Bürgermeister Paul Wagener in der Georg-Heimann-Halle in Netphen unterbringen.

Die Stadt Netphen soll Wohncontainer kaufen, um dort Geflüchtete unterbringen zu können. Das hat der Rat am Donnerstagabend einstimmig in einer Sondersitzung entschieden. Im Haushalt sollen dafür bis zu 1,5 Millionen Euro bereitgestellt werden. Der Kauf der Wohncontainer soll umgehend ausgeschrieben werden, damit Fördergelder in Anspruch genommen werden können.
Mehrheiten für drei Standorte
Die Politiker haben drei Standorte für die Containerwohnanlagen beschlossen. In geheimer Abstimmung gab es Mehrheiten für “In der Schmellenbach” in Netphen. Hier sollen bis zu 40 Plätze geschaffen werden. Dieser Standort muss noch komplett erschlossen werden – mit Straße, Wasser und Strom. “An der Braas” sollen ebenfalls Wohncontainer für Geflüchtete aufgestellt werden, ebenso beim ehemaligen Lokschuppen in Deuz. Beide Standorte werden mit 22 Plätzen angegeben. Abgelehnt haben die Politiker die vorgeschlagenen Standorte am Güldenweg in Netphen sowie “Hinterm Liesch” in Dreis-Tiefenbach.
Der Ortsteil Hainchen – im Vorfeld heftig diskutiert – stand gestern Abend gar nicht mehr zur Abstimmung. Vor Beginn der Sitzung hatten rund 100 Haincher Bürger vor dem Rathaus in Netphen demonstriert und deutlich gemacht, dass sie keine Wohncontainer für Geflüchtete in ihrem Ort haben wollen. Auch wenn die Stadt Netphen die Wohncontainer schnellstens bestellt: sie werden vermutlich erst im Frühjahr 2024 aufgestellt werden können.
Georg-Heimann-Halle wird Flüchtlingsunterkunft
Da pro Woche aber sechs Flüchtlinge aufgenommen werden müssen, hat Bürgermeister Paul Wagener dem Rat mitgeteilt, dass ab Montag, 13. November 2023, damit begonnen werden soll, Geflüchtete in der Georg-Heimann-Halle in Netphen unterzubringen. Sollten die Kapazitäten dort erschöpft sein, könnten auch die Dreisbachhalle in Dreis-Tiefenbach sowie das Bürgerhaus in Hainchen für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden.