Burbach-Prozess geht nach Corona-bedingter Pause weiter
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.05.2020 17:41

Der Prozess um die Misshandlung von Bewohnern in der früheren Flüchtlingsunterkunft in Burbach ist heute fortgesetzt worden. Wegen der Corona-Pandemie hatte das Landgericht Siegen eine mehrwöchige Verhandlungspause eingelegt. Im Hüttensaal der Siegerlandhalle konnten heute die erforderlichen Mindestabstände gewährleistet werden. Das Gebäude durfte nur mit Mundschutz betreten werden. Jeder, der rein wollte, musste eine Erklärung zu seiner Gesundheit abgeben.
Auf der Anklagebank sitzen jetzt noch zehn Männer. Heute sind Akten verlesen worden. Polizeiprotokolle, Wachbucheinträge von Security-Mitarbeitern aus der Flüchtlingsunterkunft, Notizen von Sozialbetreuern. Ein Sozialbetreuer schrieb auf, dass Nachtschichten mit hoher Stressbelastung verbunden waren, weil es immer wieder Randale und Schlägereien gab, ausgelöst durch betrunkene aggressive Bewohner. Heutige Angeklagte hatten 2014 bei der Polizei Anzeigen erstattet, weil sie als Security-Mitarbeiter von Flüchtlingen angegriffen und beschimpft worden waren. Einer gab bei der Polizei zu Protokoll: „Ständig stehen wir betrunkenen und aggressiven Bewohnern gegenüber. An die Hausordnung hält sich schon lange niemand mehr.“ In zwei Wochen soll der Prozess mit weiteren Zeugenvernehmungen fortgesetzt werden.