"Burbach-Prozess": Ein weiterer Fall wird verhandelt

Ein 37 jähriger Ex-Wachmann eines Flüchtlingsheims in Burbach steht wieder vor Gericht. Er und andere Wachleute sollen 2014 die Bewohner des Flüchtlingsheims misshandelt haben. Er war bereits mit den anderen Wachleuten angeklagt worden. Weil er aus Görlitz kommt und dadurch selten anwesend war, wird sein Prozess jetzt noch einmal einzeln geführt. 

© Bernd Müller

Teil des Burbach-Komplexes

Sechs Gewalttaten in vier Fällen. Das sind die Anschuldigungen an den Angeklagten. Er soll im Sommer 2014 mehrere Flüchtlinge geschlagen, getreten und mit Reizspray besprüht haben. Die Vorwürfe gehören zum Komplex der Vorwürfe gegen mehrere Wachmänner des Flüchtlingsheims. Zu Beginn der Verhandlungen betonte der Mann aber direkt seine Unschuld. Er sei an zwei Tagen der Anschuldigungen erst gar nicht in der Unterkunft gewesen. Dazu war er laut eigener Aussage immer nur mit Handschellen, aber nie mit Reizspray bewaffnet. Zwei der gehörten Zeugen bestätigten, dass der Angeklagte nie auffällig aggressiv gewesen sei. 

Schwierige Zeugenbefragungen

Schnell fällt auf, dass die Beweislage trotz der Anhörung mehrerer Zeugen unklar ist. In einigen Ausführungen wird beispielsweise davon berichtet, dass der Angeklagte einen Heimbewohner gewaltsam zu Boden gestoßen haben soll. Zwei Zeugen berichteten heute aber, dass der Bewohner selbst den Angeklagten angegriffen habe, um ihn zu verletzen. Morgen sollen weitere Zeugen gehört werden, um die Beweislage weiter aufzuklären.

Weitere Meldungen