"Burbach-Prozess"

© Bernd Müller

Nach wochenlanger Verhandlungspause ist am Mittwoch der Prozess um die Misshandlung von Bewohnern in der früheren Flüchtlingsunterkunft in Burbach fortgesetzt worden. Auf der Anklagebank sitzen noch zehn Männer – ehemalige Security-Mitarbeiter. Am gestrigen Verhandlungstag ist aus Akten vorgelesen worden: Polizeiprotokolle, Wachbucheinträge, Notizen von Sozialbetreuern. Ein Sozialbetreuer schrieb auf, dass Nachtschichten sehr stressig waren, weil es immer wieder Randale und Schlägereien gab, ausgelöst durch betrunkene aggressive Bewohner. Heutige Angeklagte hatten 2014 bei der Polizei Anzeigen erstattet, weil sie als Security-Mitarbeiter von Flüchtlingen angegriffen und beschimpft worden waren. Einer gab bei der Polizei zu Protokoll: „Ständig stehen wir betrunkenen und aggressiven Bewohnern gegenüber. An die Hausordnung hält sich schon lange niemand mehr.“ Verhandelt wird seit November 2018 im Hüttensaal der Siegerlandhalle in Siegen. Dort können problemlos die wegen der Corona-Pandemie erforderlichen Mindestabstände gewährleistet werden. In zwei Wochen soll der Prozess mit weiteren Zeugenvernehmungen fortgesetzt werden.

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