Wisente im Gatter

95.000 Euro Kosten hat die Wisent-Herde im sogenannten Management-Gatter bei Bad Berleburg im Jahr 2024 verursacht.

© Bernd Müller

Bei Kühhude in der Nähe von Bad Berleburg leben die 35 verbliebenen Tiere der einstmals ausgewilderten Wisent-Herde in einem sogenannten Managementgatter. Laut dem Oberverwaltungsgericht NRW müssen sie nicht freigelassen werden – Radio Siegen hat über diese Entscheidung berichtet. Laut dem Kreis Siegen-Wittgenstein werden die Tiere täglich durch einen Wisentranger mit Heu, Kraft- und Mineralfutter versorgt. Wasser in ausreichender Menge steht den Tieren zur freien Aufnahme zur Verfügung. Zudem wird die Herde regelmäßig tierärztlich in Augenschein genommen. Die Wisente befinden sich aktuell in einem guten Gesundheitszustand. 

Bullen und Kühe getrennt

Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass in der Herde nicht mehr viele Kälbchen geboren werden dürften. Im Laufe des vergangenen Jahres konnten alle Bullen von den Kühen getrennt werden. Wenn überhaupt sei nur noch mit ein paar wenigen Kalbungen zu rechnen. 

95.000 Euro Kosten im Jahr 2024

Im Verlauf des Jahres 2024 sind für die Fütterung, Betreuung und Versorgung der im Managementgatter gehaltenen Tiere finanzielle Aufwendungen in Höhe von rund 95.000 Euro entstanden. Auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung wird dieser Betrag zu 80 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen und zu 20 Prozent vom Kreis Siegen-Wittgenstein getragen.

Vermittlungsbemühungen dauern weiter an

Die Bemühungen, Tiere aus der im Managementgatter gehaltenen Herde in andere Artenschutzprojekte im In- und Ausland zu vermitteln, dauern an. Bislang stellen die vom Naturschutzverband BUND in diesem Kontext erhobenen Klagen jedoch eine unüberwindliche Hürde dar. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Situation durch den jetzt vom Oberverwaltungsgericht NRW bekanntgegebenen Beschluss verändert. In der Zwischenzeit haben sich durch die in europäischen Tierbeständen aufgetretenen Erkrankungen von Tieren und Tierbeständen (Blauzungenkrankheit, Maul- und Klauenseuche) allerdings auch noch andere Entwicklungen ergeben, die zu Transportbeschränkungen führen und eine aktive Abgabe von Tieren in andere Projekte erschweren können. 

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