Viele Themen im Kreissozialausschuss

Kreis-Sozialausschuss spricht über Pflegeschule, Rettungswache Wilnsdorf und ukrainische Geflüchtete.

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In Siegen-Wittgenstein sind dieses Jahr bis Mitte November rund 9.000 Ausländer neu registriert worden. Das hat Landrat Andreas Müller gestern dem Kreis-Sozialausschuss mitgeteilt. Weitere Themen u.a.: Siegen-Wittgenstein soll eine internationale Pflegeschule bekommen und in Wilnsdorf soll die Rettungswache neugebaut werden.


Kreis-Sozialausschuss spricht sich für internationale Pflegeschule in Siegen-Wittgenstein aus

Siegen-Wittgenstein soll eine internationale Pflegeschule bekommen. Dafür hat sich gestern der Kreis-Sozialausschuss mehrheitlich ausgesprochen.

Ziel ist, den Fachkräftemangel in der Alten- und Krankenpflege zu bekämpfen. Denn der wird voraussichtlich immer größer in Deutschland. Weil aber immer weniger Deutsche den Job machen wollen, setzt die Kreisverwaltung auf Pflegeschüler aus dem Ausland – v.a. aus Staaten, in denen sehr viele junge Menschen ohne Jobperspektive leben und wo die Alten- und Krankenpflege nicht vom Fachkräftemangel betroffen ist. Die Ausbildung in Siegen-Wittgenstein würde am „Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen“ in Siegen stattfinden. Der Kreis will dafür jedes Jahr rund 80.000 Euro ausgeben. Wohnen sollen die Azubis in Wohnungen, die der Kreis zur Verfügung stellt. Für die Möblierung sei man in Gesprächen mit IKEA, so die Kreisverwaltung.

Im Ausschuss stimmte gestern nur die AfD-Fraktion gegen das Konzept. Alle anderen Parteien begrüßten den Vorstoß der Kreisverwaltung. Die Fraktion DIE LINKE stimmte zwar dafür, hatte aber Bedenken. Katrin Fey will sichergestellt wissen, dass anderen Ländern keine Fachkräfte zu Gunsten Deutschlands weggenommen werden. Die CDU-Fraktion hat sich enthalten. Thomas Helmkampf stört sich daran, dass die Azubis sich nicht verpflichten sollen, zumindest für eine gewisse Zeit nach der Ausbildung auch in Siegen-Wittgenstein zu arbeiten.

Noch ist die Pflegeschule nicht beschlossen. Das muss der Kreistag am 16. Dezember machen. Sollte er grünes Licht geben, dann soll schon im April nächsten Jahres die erste Klasse mit 20 Pflegeschülern aus Vietnam an den Start gehen.


Kreis-Sozialausschuss befürwortet Neubau der Rettungswache Wilnsdorf

Die Rettungswache in Wilnsdorf wird komplett neugebaut. Das hat gestern der Kreis-Sozialausschuss einstimmig beschlossen. Das bisherige Gebäude zwischen Wilnsdorf und Rinsdorf ist zu klein, es gibt kaum Ruheräume und ein eigenes Notarztzimmer ist auch nicht vorhanden. Gleichzeitig ist aber eine Erweiterung bzw. ein Anbau des bisherigen Gebäudes kaum möglich – ein Neubau ist daher auch Sicht der Kreisverwaltung die einzig sinnvolle Lösung. Wo das neue Gebäude entsteht, das muss der Kreistag in zwei Wochen entscheiden. Die Kreisverwaltung schlägt den Platz des bisherigen Busbahnhofs am „Höhwäldchen“ in Wilnsdorf vor – die Gemeinde Wilnsdorf baut den nämlich an anderer Stelle ebenfalls neu. Kosten wird der Neubau rund 1,8 Millionen Euro.


Bis Jahresende 20.000 Ausländer in Siegen-Wittgenstein

In Siegen-Wittgenstein sind bis Mitte November rund 9.200 Ausländer neu registriert worden. Das hat Landrat Andreas Müller gestern im Kreis-Sozialausschuss gesagt. Ein Großteil davon seien Geflüchtete aus der Ukraine, aber auch aus anderen Teilen der Welt – darunter bis zu 70 unbegleitete Minderjährige. Im Vergleich zur Geflüchteten-Welle der Jahre 2014/15 liege man aktuell schon deutlich darüber. Bis Jahresende, so der Landrat, werden in Siegen-Wittgenstein wohl mehr als 20.000 Ausländer leben. Ende letzten Jahres waren es noch rund 17.000. Bei der Unterbringung von Geflüchteten stießen die Städte und Gemeinden immer mehr an Grenzen, so Müller. Man werden sich daher um weitere Unterbringungseinrichtungen bemühen.


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