Standort steht fest
Veröffentlicht: Donnerstag, 07.08.2025 06:00
Das geplante Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein wird am Köhlerweg in Netphen gebaut.

Im Industriegebiet zwischen Netphen und Dreis-Tiefenbach, direkt am Köhlerweg, liegt eine große, ungenutzte Wiese. Doch das wird sich bald ändern: In zwei bis drei Jahren sollen hier die Bauarbeiten für das neue Gefahrenabwehrzentrum des Kreises Siegen-Wittgenstein beginnen. Nach langer Suche habe man ein geeignetes Grundstück gefunden. Der Kreistag habe die nötigen Haushaltsmittel für Planung und Umsetzung freigegeben, erklärt Landrat Andreas Müller.
Ein zentraler Standort für den Katastrophenschutz
Das Gefahrenabwehrzentrum soll ein Dreh- und Angelpunkt für den Katastrophenschutz im Kreis werden. „Der Standort in Netphen ist ideal, weil er zentral im Kreisgebiet liegt. Von hier aus erreicht man schnell Wittgenstein, aber auch Burbach“, betont Kreisbrandmeister Thomas Tremmel.
Im Zentrum werden Spezialfahrzeuge und Geräte stationiert, die bei besonderen Notfällen zum Einsatz kommen – etwa ein ABC-Fahrzeug für Gefahrstoffeinsätze oder Fahrzeuge mit Abrollbehältern für Hochwasser und Notstrom. Außerdem entstehen Schulungsflächen für die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrleute. „Auch die Kreisleitstelle und eine Ausbildungseinrichtung für den Rettungsdienst werden hier untergebracht. Damit können wir künftig noch besser auf die steigende Zahl von Notrufen und spezielle Einsätze reagieren“, so Tremmel.
Planung mit Weitblick
Die ersten Überlegungen für das Gefahrenabwehrzentrum reichen bis ins Jahr 2019 zurück. Damals beauftragte der Kreistag das Siegener Planungsbüro kplan AG mit der Erstellung eines Gesamtkonzepts. 2020 wurde der Plan den Feuerwehrleitungen vorgestellt und später um Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe im Ahrtal ergänzt.
2022 begann die Suche nach einem geeigneten Grundstück – zunächst ohne Erfolg. Im Frühjahr 2023 entwickelte der Kreis in Arbeitsgruppen ein Nutzungskonzept. Beteiligt waren Vertreter des Kreises, der ehemalige Kreisbrandmeister Bernd Schneider, die Feuerwehrleitungen sowie der Vorstand des DRK-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein.
Durchbruch bei der Standortsuche
Erst 2024 wurde man fündig: Im Industriegebiet von Netphen konnte ein passendes Grundstück identifiziert werden. Der Kreistag beschloss, einen Erbpachtvertrag auszuhandeln – mit Erfolg. „Der Vertrag ist unterschrieben, und wir starten jetzt in die Planungs- und Umsetzungsphase“, freut sich Landrat Müller. „Das Gefahrenabwehrzentrum wird die Arbeit der Feuerwehren und Rettungsdienste im Kreis erheblich erleichtern und verbessern.“
Mit dem neuen Zentrum schafft der Kreis Siegen-Wittgenstein eine moderne Basis für den Katastrophenschutz – und ist damit für zukünftige Herausforderungen bestens gerüstet.