Sozialer Wohnungsbau

Nur fünf öffentlich geförderte Wohnungen sind im Jahr 2020 in der Stadt Siegen neu gebaut worden. So steht es in einem Bericht, den die Stadtverwaltung dem Sozialausschuss vorgelegt hat.

© Bernd Müller

Im Stadtgebiet von Siegen gibt es aktuell etwa 2.700 öffentlich geförderte Wohnungen. Wer eine solche „Sozialwohnung“ mieten möchte, der braucht einen „Wohnberechtigungsschein“. Viele dieser Wohnungen sind schon sehr alt – sie fallen bald aus der Sozialbindung raus. Der Neubau von Sozialwohnungen tritt auf der Stelle. Laut Stadtverwaltung sind im Jahr 2020 ledliglich fünf öffentlich geförderte Wohnungen der Stadt Siegen neu gebaut worden. In der Sitzung berichtete Ina Wuntke vom Kreis Siegen-Wittgenstein, dass letztes Jahr längst nicht alles Geld abgerufen wurde, das zur Förderung von neuen Mietwohnungen bereit stand. Von 8,4 Millionen Euro wurden 4,4 Millionen für 33 Wohnungen in zwei Bauvorhaben bewilligt. Nach dem leidenschaftlichen Appell von UWG-Mann Günter Langer, dass der Sozialausschuss nun „klare Kante“ zeigen müsse, wollen alle Fraktionen gemeinsam einen Beschluss zum sozialen Wohnungsbau in Siegen vorbereiten. Und sie möchten mit lokalen Wohnungsbauunternehmen über deren Engagement sprechen. Der Missstand beim sozialen Wohnungsbau könnte damit zusammenhängen, dass es keine freien Baugrundstücke in Siegen gibt. Oder daran, dass ein Investor mit dem Bau von Sozialwohnungen nichts verdienen könne, hieß es im Ausschuss. Stadtplaner Thomas Daschke verwies auf ein Grundstück, das die Stadt Siegen in Weidenau verkauft hat. Dort seien mehr als 30 neue Sozialwohnungen gebaut worden. Sozialdezernent Andree Schmidt erinnerte daran, dass doch Politiker in den Aufsichtsgremien von KEG und KSG sitzen. Sie müssten sich dort für neue Sozialwohnungen stark machen.

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