"Mädchen in Not"
Veröffentlicht: Mittwoch, 28.06.2023 17:38
121 Ratsuchende hat die Beratungsstelle für Mädchen in Not im Jahr 2022 betreut - vor allem Mädchen.

121 Ratsuchende haben sich im Jahr 2022 an die Beratungsstelle für Mädchen in Not gewandt. Das hat das Team der Einrichtung mit Standorten in Kreuztal und Siegen heute mitgeteilt. 2022 sind vor allem Mädchen betreut worden, aber auch einige Jungen. Die Fallzahl aus dem vergangenen Jahr ist in etwa auf dem Niveau des Jahres 2021 – sie liegt aber deutlich höher als in den Jahren davor. Stellvertretende Leiterin Melissa Thor führt das darauf zurück, dass Menschen heute eher bereit sind, über sexualisierte Gewalt zu sprechen. Der Erstkontakt geschieht ganz unterschiedlich: meist sind es Mütter, die Kontakt zur Beratungsstelle aufnehmen. Ein kleiner Teil der Betroffenen wendet sich selbst an die Beratungsstelle. Aber auch Schulen oder andere Institutionen geben Hinweise. Laut Melissa Thor haben die meisten Betroffenen sexualisierte Gewalt in der Kindheit oder in der Jugend erlebt. “Aber auch Migrationsproblematiken, Zwangsheirat oder Ehrenmord spielen häufig eine Rolle,” sagte Melissa Thor im Radio-Siegen-Interview. Neben der Beratungsarbeit ist Prävention wichtiger Bestandteil der Arbeit von “Mädchen in Not”. Diese Angebote sind so gefragt, dass alle Veranstaltungen für das Jahr 2023 bereits seit langem ausgebucht sind.