Festnahmen und Durchsuchungen bei mutmaßlichen Schleusern auch in Siegen
Veröffentlicht: Mittwoch, 07.12.2022 16:43
Die Bundespolizei hat heute bundesweit mehrere Objekte durchsucht und Personen festgenommen, die im Verdacht stehen Menschen illegal als Geflüchtete durch Europa geschleust zu haben. Auch in Siegen wurden Häuser durchsucht.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Görlitz setzt die Bundespolizei vier Untersuchungshaftbefehle um und durchsucht 14 Objekte wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern.
Die Bundespolizei führt Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Görlitz wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern. Im Verdacht steht eine Organisation syrischen und irakischen Schleusern.
Der nun zerschlagenen Schleuserorganisation wird vorgeworfen, mindestens 60 Schleusungshandlungen mit mindestens 300 Geschleusten durchgeführt zu haben. Die Schleusungen sollen überwiegend mit Kleintransportern und PKW durchgeführt worden sein. Dabei sollen die Tatverdächtigen Umstände in Kauf genommen haben, die bei einem Unfall zu schweren bis lebensbedrohlichen Verletzungen hätten führen können. Die Schleuserroute soll zunächst über Belarus nach Deutschland geführt haben. Grund des erhöhten Verfolgungsdrucks, war ein Ausweichen auf die Balkanroute erkennbar. Für eine Schleusung nach Deutschland sollen die Schleuser Beträge zwischen 3500 und 10000 Euro verlangt haben. Zur Durchsetzung ihrer finanziellen Interessen sollen sie nicht davor zurückgeschreckt sein, Geschleuste mit Drohungen gegen die körperliche Unversehrtheit bzw. das Leben und durch den Einsatz von Gewalt, einzuschüchtern.
Insgesamt konnten vier Tatverdächtige festgenommen werden. Festnahmen erfolgten in Berlin (2) und Forst (2). Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei männliche syrische sowie zwei männliche irakische Staatsangehörige im Alter von 25 bis 45 Jahren. Bei ihnen soll es sich um die Hauptorganisatoren der Schleusungen handeln. Nach zwei Personen einem syrischen und einem irakischen Staatsangehörigen wird gefahndet.
Durchsuchungsmaßnahmen erfolgten gemäß der vorliegenden 14 Durchsuchungsbeschlüsse in insgesamt
Objekten.
Acht Objekte durchsuchte die Bundespolizei in Forst, drei in Berlin, zwei in Siegen sowie eins in Cottbus. Dazu zählen auch die genutzten Wohnungen der Festgenommenen.
In den Objekten wurde nach Beweismitteln gesucht, die die Tathandlungen belegen. Weiterhin wurde nach Beweismitteln gesucht, die weitere Komplizen bekannt machen können. Vor diesem Hintergrund konnten heute verschiedene Reisedokumente aufgefunden und beschlagnahmt werden. Mobiltelefone, Datenträger und 5000 EUR Bargeld (Schleuserentgelt) konnten aufgefunden und beschlagnahmt werden. Die Beweismittel werden im Rahmen der weiterführenden umfangreichen Ermittlungen ausgewertet.
Bei einem im Rahmen der Maßnahmen in Forst zufällig angetroffenen 27-jährigen Syrer wurde ein offener Haftbefehl wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt und vollstreckt.