Evangelischer Kirchenkreis

Die Herbstsynode des evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein hat in Wilgersdorf getagt.

© Simon Volkmann

Vor etwas mehr als einer Woche ist Annette Kurschus als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und als Ratsvorsitzende der EKD zurückgetreten - wegen Verstrickungen in Missbrauchsfälle Ende der 90er-Jahre. Am Mittwoch war das auch Thema auf der Synode des evangelischen Kirchenkreises in Wilgersdorf. “Es hat uns in der Kirche sehr erschüttert”, sagte Superintendent Peter-Thomas Stuberg in seinem Bericht. Er spricht der ehemaligen Pfarrerin aus Siegen seinen Respekt und auch den vieler Menschen hier aus der Region aus. Sie habe sich hohe Verdienste als Theologin erworben, die weit über Siegerland und Wittgenstein hinauswirken würden. Der Segen ihres Wirkens sei nicht zu übersehen, so Stuberg. Annette Kurschus brauche jetzt Zuspruch und Gebet. Gleichzeitig betonte er, die Aufklärung der Vorfälle gehe weiter. 

Keine Gerüchte weiterverbreiten

Der Hintergrund: seit einigen Wochen hat auch der evangelische Kirchenkreis hier bei uns in Siegen-Wittgenstein seinen Missbrauchsskandal. Einem ehemaligen Mitarbeiter wird vorgeworfen, in den 90er-Jahren mehrere junge Männer und vielleicht sogar Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. “Als Kirchenkreis nehmen wir ihre Schilderungen sehr ernst”, sagte Superintendent Peter-Thomas Stuberg in seinem traditionellen Bericht. Die Betroffenen hätten einen Anspruch auf Aufklärung und Antworten. Deshalb sei es richtig gewesen, schon direkt nach Aufkommen des ersten Verdachts Anfang des Jahres die Staatsanwaltschaft einzuschalten und die Vorfälle auch kirchenintern aufzuklären. Stuberg bat darum, die Ermittlungen abzuwarten und sich nicht an der Weiterverbreitung von Spekulationen und Gerüchten zu beteiligen.  

© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein
© Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein

Nach der Fusion Anfang des Jahres hat erstmals die neue Synode des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein getagt. In der CVJM-Bildungsstätte in Wilgersdorf trafen sich 128 Delegierte aus 36 Kirchengemeinden. Ein wichtiger Schritt, um die Fusion auch sichtbar zu machen, war die Abstimmung über ein neues gemeinsames Logo. Ein spitzer Kirchturm mit dem christlichen Kreuz und ein Mensch – geformt aus einer Linie und in der Mitte verbunden in der Form eines Wassertropfens. Das ist das neue Logo des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Das Logo soll verbinden – Siegerland und Wittgenstein, Menschen mit der Kirche. Der Wassertropfen steht symbolisch für das Leben. Die Linie kann auseinandergezogen und zu anderen Formen wieder zusammengesetzt werden – etwa als Begleitung auf Social Media und immer in Kombination mit dem tatsächlichen Logo. Die Farbe des Logos: Ein – Zitat - “dynamisches orange” oder auch in schwarz-weiß. 

Weitere Meldungen