Erster Verhandlungstag
Veröffentlicht: Donnerstag, 31.08.2023 13:59
Eine Bluttat beim Gasometer in Siegen im August 2022 wird nun am Landgericht Siegen aufgearbeitet.

Am Siegener Landgericht hat heute der Prozess gegen einen 23jährigen Siegener begonnen. Die Anklage vor der Schwurgerichtskammer lautet auf gemeinschaftlichen versuchten Mord und schwere Körperverletzung. Mitte August vergangenen Jahres soll der 23jährige gemeinsam mit einem jüngeren Komplizen beim Gasometer an der Friedrich-Friesen-Straße in Siegen einen 26jährigen Mann durch Messerstiche, Tritte und Schläge schwer verletzt haben. Das Opfer war mit seinem Auto zum Gasometer gekommen – im Kofferraum befand sich laut Anklageschrift eine Tasche mit 30 000 Euro Bargeld.
30 000 Euro im Kofferraum
Der Angeklagte und sein Komplize wussten offenbar von dem Geld, verlangten die Autoschlüssel. Der Komplize zückte ein Springmesser und bedrohte den 26jährigen. Als der weglaufen wollte, wurde er mehrfach in den Rücken gestochen. Der Angeklagte soll das Opfer geschlagen und gegen den Kopf getreten haben. Immer wieder soll der Komplize auf den Mann eingestochen haben. Dann dachten sie, er wäre tot, durchsuchten ihn, um an den Autoschlüssel zu kommen. Der Angeklagte soll gerufen haben: “Er lebt noch,” worauf der Komplize dem 26jährigen noch drei Mal mit dem Messer in den Hals gestochen haben soll. Beide flüchteten.
Komplize im Ausland?
Die Polizei fahndete nach den Tätern, konnte den Angeklagten im April festnehmen. Der Komplize soll sich ins Ausland abgesetzt haben. Zum Prozessauftakt vor der Schwurgerichtskammer hat der Verteidiger des Angeklagten gesagt, dass dieser sich noch nicht zur Tat einlassen wolle. Und er beantragte eine Sitzungsunterbrechung: eine Schöffin war ausgetauscht worden. Der Anwalt wollte die ordnungsgemäße Besetzung des Gerichts prüfen lassen.