Warnstreik am Dienstag

Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag bundesweit Beschäftigte in Briefzentren der Deutschen Post zum Warnstreik aufgerufen.

© Deutsche Post

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post macht die Gewerkschaft Verdi mit Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber. Die Beschäftigten in bundesweit ausgewählten Briefzentren seien am Dienstag zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, teilte Verdi in Berlin mit. Betroffen ist auch das Briefzentrum Siegen in Freudenberg.

Leere Briefkästen am Mittwoch?

In Briefzentren werden die Sendungen sortiert und dann an Zustellstützpunkte weitergeleitet, wo Postboten die Briefe mitnehmen und dann ausliefern. In der vergangenen Woche hatte Verdi bereits an drei Tagen andere Standorte der zum Logistiker DHL gehörenden Post bestreikt. 

Die Folgen des Warnstreiks am Dienstag dürften bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern erst am Mittwoch zu spüren sein. Denn die Zustellstützpunkte waren für diesen Tag bereits vor Streikbeginn beliefert und die dort wartenden Briefträger gingen normal zur Arbeit. Am Mittwoch dürften in den Zustell-Standorten jedoch weniger Briefe sein als normalerweise - dann dürften einige Briefkästen leer bleiben. 

Verdi fordert kräftige Lohnerhöhung

Die Gewerkschaft fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Post in Deutschland. Außerdem sollen sie drei Extra-Urlaubstage bekommen. Wer Verdi-Mitglied ist, soll sogar vier zusätzliche Urlaubstage bekommen. Ihre Forderung begründet die Gewerkschaft mit dem verteuerten Alltag und der gestiegenen Arbeitsbelastung, die mehr Freizeit und damit auch mehr Erholung erforderlich mache.  

Eine Sprecherin der Deutschen Post hat auf Anfrage von Radio Siegen mitgeteilt: “Insgesamt ist die Beteiligung derzeit als eher niedrig zu bezeichnen. “ Die Briefbearbeitung in der Eingangsschicht sei bereits abgeschlossen gewesen, sodass diese planmäßig verlief. Für die Abgangsschicht könne das Unternehmen noch keine abschließenden Aussagen treffen. “Wir gehen aber davon aus, dass die Auswirkungen im einstelligen Prozentbereich liegen werden. Wir setzen alles daran, die Auswirkungen für unsere Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten.”

DHL "Warnstreiks nicht nachvollziehbar"

DHL weiter: “Die neuerlichen Warnstreiks sind für uns nicht nachvollziehbar. Gemeinsam mit ver.di hatten wir uns darauf verständigt, die konstruktiven Gespräche in der dritten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar fortzuführen und dort ein tragfähiges Angebot vorzulegen. Es gibt daher zu diesem Zeitpunkt keinen triftigen Grund für Warnstreiks. Weiterhin streben wir eine Lösung am Verhandlungstisch an, die die Interessen der Mitarbeitenden berücksichtigt und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichert. Das sollte auch im Interesse der Arbeitnehmerseite sein.” 

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