Teile von Wittgenstein sind militärischer Schutzbereich

Das Bundesverteidigungsministerium hat Schutzbereiche rund um die Hachenberg-Kaserne in Erndtebrück und Bad Laasphe eingerichtet. Das hat gravierende Auswirkungen auf Grundstücksbesitzer.

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Das Bundesverteidigungsministerium hat eine Schutzbereichanordnung für die Hachenberg-Kaserne in Erndtebrück und die Radaranlagen auf dem Ebschloh erlassen. Ziel ist der Schutz der militärischen Infrastruktur. Die Anordnung betrifft Grundstücke in Erndtebrück, Benfe, Schameder, Amtshausen, Feudingen, Oberndorf, Rüppershausen und Weide.

Was bedeutet das?

Die Anordnung bringt Einschränkungen für Grundstücksbesitzer mit sich. Je nach Nähe zu den militärischen Anlagen gelten unterschiedliche Regelungen:

  • Im Umkreis von 100 Metern: Bauliche Veränderungen über oder unter der Erdoberfläche bedürfen einer Genehmigung der Schutzbereichbehörde.
  • Im Umkreis von 400 Metern: Hoch- und Höchstspannungsleitungen sowie elektrische Bahnen sind genehmigungspflichtig.
  • Im Umkreis von 2500 Metern: Windkraftanlagen dürfen nur mit Genehmigung errichtet werden.

Selbst Bäume und Baumgruppen können als Hindernisse eingestuft und entfernt werden. Notwendige Baumrückschnitte müssen bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Siegen-Wittgenstein angemeldet werden.

Entschädigungen und Einsichtnahme

Grundstücksbesitzer, die durch die Anordnung Vermögensnachteile erleiden, können eine Entschädigung beantragen. Zuständig ist der Kreis Siegen-Wittgenstein. Die Höhe der Entschädigung wird im Einzelfall geprüft.

Die Pläne und weitere Informationen zur Schutzbereichanordnung liegen in den Rathäusern von Erndtebrück und Bad Laasphe sowie beim Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr in Düsseldorf aus. Betroffene können dort einsehen, ob ihr Grundstück in der Schutzzone liegt. Die Infos findet ihr aber auch online.

Auswirkungen auf die Region

Die Schutzbereichanordnung ist Teil des neuen verteidigungspolitischen Kurses der Bundesregierung. Der Luftwaffenstandort in Erndtebrück spielt eine zentrale Rolle für die Überwachung des deutschen Luftraums. Mit dem Aufbau eines Luftwaffensicherungsbataillons sollen 1.500 Reservisten die Sicherheit der Radarstellungen gewährleisten.

Im Ernstfall hat die Bundeswehr weitreichende Befugnisse, um die militärischen Anlagen zu schützen. Grundstücksbesitzer sollten sich daher frühzeitig über die Auswirkungen der Anordnung informieren.