Ruf den Hirsch
Veröffentlicht: Freitag, 10.06.2022 13:35
Tasso Wolzenburg aus Volkholz ist erneut drittbester Hirschrufer Deutschlands geworden.

Tasso Wolzenburg aus Volkholz hat heute Mittag bei der Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer den dritten Platz belegt. Die Meisterschaft fand im Rahmen der Messe „Jagd und Hund“ in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Mit seinem dritten Platz hat sich Wolzenburg für die Teilnahme an der Europameisterschaft der Hirschrufer qualifziert, die morgen in Dortmund ausgetragen wird
Platzierungen wie vor zwei Jahren
Bei dem Wettstreit sind sieben Männer und eine Frau angetreten. Bester deutscher Hirschrufer wurde Förster Fabian Menzel aus der Nähe von Bad Kissingen in Bayern. Platz zwei hat Thomas Soltwedel aus Mecklenburg-Vorpommern belegt. Drittbester deutscher Hirschrufer wurde der Wittgensteiner Tasso Wolzenburg. Diese Platzierung entspricht exakt der aus dem Jahr 2020. Alle Teilnehmer mussten drei Disziplinen absolvieren:
1. Stimme eines jungen, suchenden Hirsches;
2. Stimme des Platzhirsches beim Kahlwildrudel;
3. Rufduell zweier gleich starker Hirsche auf dem Höhepunkt der Brunft.
Der Veranstalter des Wettbewerbs weist darauf hin, dass die Kunst, „den Hirsch zu rufen“, anspruchsvolles jagdliches Handwerk ist. Das Hirschrufen gehört als die „Hohe Schule“ der Lock- und Rufjagd zu einer jahrhundertelangen Tradition. Ziel ist es, während der Brunftzeit des Rotwildes, im September bis Anfang Oktober, dem Platzhirsch auf dem Brunftplatz einen Nebenbuhler vorzutäuschen, damit er diesen annimmt und so aus der Deckung kommt. Der Jäger hat damit die Chance, den Hirsch besser beurteilen zu können. Entspricht er den anspruchsvollen Abschussrichtlinien hinsichtlich Alter und Trophäenentwicklung, kann er ihn erlegen. Die Lautäußerungen eines Hirsches sind nicht nur sehr vielfältig, sondern sie variieren auch nach Alter, Gemütsverfassung und Dauer der Brunft, bei der sie zunehmend heiser werden, sowie der Stimmungslage im Rudel. Als Hilfsmittel zur Verstärkung des Tones und der Resonanz für den Hirschrufer dienen speziell vorbereitete Ochsenhörner, Tritonschneckengehäuse, Glaszylinder, Heracleumrohre (die hohlen Stängel des Riesenbärenklau) sowie eine Reihe von künstlich hergestellten Instrumenten. Nur wenige Jäger kommen ohne eines dieser Hilfsmittel aus. Man muss sich schon viele Jahre mit dem Verhalten und den Lebensgewohnheiten des Rotwildes befassen, um es hier zur Meisterschaft zu bringen.