Resignation in Kaan
Veröffentlicht: Donnerstag, 23.03.2023 20:36
Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht seine Regionalliga-Mannschaft zur Saison 23/24 vom Spielbetrieb zurück.

Der 1. FC Kaan-Marienborn zieht seine Regionalliga-Mannschaft zur Saison 23/24 vom Spielbetrieb zurück. Das hat der Verein am Donnerstagabend mitgeteilt. Als Begründung heißt es: „Wegen der unlösbaren Hürde, vor den die stark verschärften Regionalliga-Lizenzauflagen des Westdeutschen Fußball-Verbands den 1.FC Kaan-Marienborn stellen, geht der Verein einen ganz schweren Schritt und zieht seine Regionalliga-Mannschaft nach der Saison vollständig vom Spielbetrieb zurück.“
Was steckt dahinter?
Die Beschränkung auf eine einzige Spielstätte, das Wegfallen eines Ausfallstadions und die bittere Erkenntnis, dass die Mindestanforderungen für die Regionalliga-Lizenz im Breitenbachtal auch nach Experteneinschätzung nicht erreicht werden können, bewogen die Entscheidungsträger des Fußballvereins zu dem drastischen Schritt: „Es war für uns eine ganz schwere und sehr traurige, aber am Ende leider alternativlose Entscheidung. Der Westdeutsche Fußballverband hat uns mit der extremen und sehr plötzlichen Verschärfung der Lizenzauflagen die Grundlage genommen, um weiterhin in der Herkules Arena spielen zu dürfen,“ erläutert der 1. Vorsitzende Florian Leipold die ersten Beweggründe. Auch ein Umzug ins Leimbachstadion wurde intern geprüft und diskutiert, schließlich aber unter Bezug auf die eigene sportliche Wirkungsstätte wieder verworfen. „Wir müssen leider erkennen, dass Vereine wie der 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga nicht mehr erwünscht sind. Unser Fokus war es, die vorhandenen Mittel in den sportlichen Erfolg zu investieren und nicht in VIP-Plätze. In der Saison 2024/2025 sind überdachte Sitzplätze Pflicht. Spätestens dann wäre das Thema Regionalliga in der Herkules Arena vorbei. Wie es mit dem Verein weitergehen soll, beschreibt Florian Leipold konkret: „Es ist unser festes Ziel, auch im nächsten Jahr einen Fußballverein zu stellen, mit einer Seniorenmannschaft (aktuell Kreisliga C) und auch allen Jugendmannschaften des Vorjahres. Mittlerweile geben wir über 100 Kindern eine sportliche Heimat. Wir wollen all unseren Mitgliedern und aktiven Sportlerinnen und Sportlern weiterhin gerecht werden.“
Siegens Bürgermeister Steffen Mues ist sauer
Auch Siegens Bürgermeister Steffen Mues ist geschockt. Er sei empört über das Verhalten des Westdeutschen Fußballverbandes, so Mues gegenüber Radio Siegen. Es habe sich gezeigt, dass Regionalliga in der Herkulesarena gespielt werden könne - mit Ausnahme ganz weniger Spiele. Er könne daher nicht nachvollziehen, weshalb nicht mal mehr eine Ausweichspielstätte erlaubt sei. "So macht man die Freude am Amateurfußball kaputt", so Mues.