Mafia hatte Stützpunkt in Siegen

Die Polizei hat bei einer Razzia in Siegen ein italienisches Eiscafé in der Unterstadt im Visier gehabt. Der Betreiber hat sich als hohes Tier der italienischen Mafia herausgestellt.

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Die Polizei ist heute europaweit gegen Mitglieder der italienischen Mafia Ndrangheta vorgegangen. Auch in NRW gab es Durchsuchungen, insgesamt wurden hier 18 Haftbefehle vollstreckt. Der Hauptverdächtige kommt aus Siegen. Der Mann betreibt mit seiner Familie ein Eiscafé in der Nähe des Apollo-Theaters, er wurde im italienischen San Luca festgenommen. Ihm wird unter anderem Drogenhandel, Betrug und Geldwäsche in großem Stil vorgeworfen. Das Café soll Stützpunkt der Mafia gewesen sein, hier soll auch Geld aus dem Kokainhandel gewaschen worden sein.


“Es war Zeit, das Geschäftsgebaren in dem Eiscafé genau unter die Lupe zu nehmen”, so Oliver Huth, der NRW-Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter in der heutigen Pressekonferenz. Auch ein Angestellter des Cafés wurde festgenommen. Er wurde bereits mit internationalem Haftbefehl gesucht. “Eiscafé und Wohnen in Siegen dienten ihm als Unterschlupf”, so Huth. Man habe hier Investoren im Eiscafé gehabt, die sich dem internationalen Drogenhandel verschrieben haben. Das Eiscafé wurde geräumt und geschlossen, die Gewerbe- und Gaststättenerlaubnis wurde dem Betreiber entzogen. Er darf damit die nächsten 80 Jahre keine Gastronomie mehr in Deutschland betreiben. Das sei wichtig, weil diese Person als Anlaufstelle für die Mafia jetzt wegfalle, so Huth. 

 

Innenminister Herbert Reul lobt Ermittler

„Siegen ist nicht San Luca. Doch obwohl es hier weniger heiß ist, verkauft sich Eis auch bei uns ganz gut. Was wir allerdings nicht dulden, ist, wenn ein Eisdiele eine Geldwaschanlage ist". Das sagte Innenminister Herbert Reul auf der Pressekonferenz. Der Minister fand lobende Worte für die Ermittler: "Das war verdammt gute Arbeit".