Kein Hessentag in Haiger
Veröffentlicht: Mittwoch, 19.01.2022 20:18
Der für Juni geplante Hessentag im benachbarten Haiger wird aus Pandemiegründen abgesagt. Das hat die Stadtverordnetenversammlung am Mittwochabend beschlossen.

Keine Comedy mit Bülent Ceylan, kein Folk-Rock-Abend mit Schandmaul und Fiddler’s Green. Der Hessentag vom 10. bis 19. Juni 2022 im benachbarten Haiger wird aus Pandemiegründen abgesagt. Das hat die Stadtverordnetenversammlung von Haiger am Mittwochabend beschlossen. Vor einer Woche hatte sich bereits der der Parlamentsausschuss “Haupt, Finanz und Hessentag” für die Absage ausgesprochen. In der Sitzung war von einem “Akt der Vernunft” und einem “alternativlosen” Beschluss die Rede. Dort sagte Haigers Bürgermeister Mario Schramm: „Das funktioniert leider nicht. Wir können uns noch immer nicht ohne Maske oder Abstandsregelung bewegen und somit eine Gesundheitsgefährdung nicht ausschließen. Ein Fest der Begegnung und des Miteinanders lässt sich kaum realisieren.“ Die Verwaltung stehe in der Pflicht, neben der Ausrichtung des Hessentages die sogenannten „kritischen Infrastrukturen“ aufrechtzuerhalten. Das passiere über Home Office, Schichtdienst, Wechselschichten, möglichst wenig Begegnungen sowie die Einzelbesetzung in Büros. Viele Planungssitzung für den Hessentag müssten aber in Präsenz stattfinden – das sei aktuell nicht machbar. „Sicherheit ist das oberste Gebot. Das gilt für den Hessentag, das Rathaus, Bauhof, Kläranlage, Stadtwerke und vor allem auch die Kindergärten als kritische Infrastrukturen“, sagte Schramm. Es sei ausgesprochen traurig, „dass sich die Situation so entwickelt hat“. Aber die Stadt könne nicht lockerer in das Jahr 2022 gehen als in das Jahr 2021. „Selbst Geimpfte und Geboosterte sind derzeit nicht sicher“, sagte Schramm. Deshalb sehe der Magistrat ein nicht unerhebliches Risiko, den Hessentag auszurichten. Die Gesundheit und Sicherheit der Beteiligten könne nicht gewährleistet werden. Es müsse über eine Neubewerbung für 2028 nachgedacht werden, wenn Haiger seinen 1250. Geburtstag feiern könne „und Corona hoffentlich abgehakt ist“. Eine Verschiebung in den Spätsommer, wenn mit niedrigeren Corona-Zahlen zu rechnen sei, funktioniere nicht, weil alle Buchungen (Künstler, Bühnen etc.) auf den Juni ausgerichtet seien. Der Magistrat habe auch eine weitere Verkleinerung erwogen. Aber wenn man verschiedene Module weglasse (zum Beispiel die Arena), dann rede man von einem „größeren Lukasfest“. „Das wird den Ansprüchen der Stadt nicht gerecht“, fasste Schramm zusammen.