Henna-Sommersprossen: So gelingen Fake Freckles zum Aufmalen

Eine Frau mit Sommersprossen und Sonnenbrille
© Christin Klose/dpa-tmn

Beauty-Tipp zum Selbermachen

Berlin (dpa/tmn) - Sommersprossen gelten als frisch, jung und natürlich oder einfach «cute». Doch nicht jeder hat von Natur aus die kleinen Punkte im Gesicht. Wer möchte, kann nachhelfen – zum Beispiel mit Henna. Der pflanzliche Farbstoff wird aus den Blättern der Hennapflanze gewonnen, traditionell für Körperbemalungen und Haarfärbungen genutzt und eignet sich auch, um Sommersprossen zu imitieren. Ein Make-up-Artist erklärt, wie das gelingt und worauf es ankommt.

Schritt für Schritt zum Freckle-Look

Bevor es losgeht, muss das Gesicht gründlich gereinigt und entfettet werden. «Je trockener die Haut, desto besser hält die Farbe», so Make-up-Artist Lukas Wythe. Auf sehr öliger Haut verblassen die Fake-Freckles schneller – meist nach drei bis sieben Tagen. Auf trockener Haut können sie dagegen bis zu zwei Wochen halten.

Henna ist in unterschiedlichen Formen erhältlich: als Pulver, das mit Wasser oder Zitronensaft zu einer cremigen Paste angerührt wird, oder als gebrauchsfertige Paste in kegelförmigen Tuben. Letztere funktionieren ähnlich wie eine Spritztülle beim Kuchenverzieren und sind besonders praktisch für Anfängerinnen und Anfänger.

Zum Auftragen eignen sich etwa Wattestäbchen und Zahnstocher. Mit dem Wattestäbchen entstehen größere Punkte, mit dem Zahnstocher setzt man feinere Details. Die Freckles verteilt man vor allem auf der Nase, den Wangen und der Stirn, also dort, wo sie auch natürlich auftreten würden. «Echte Sommersprossen sind immer unregelmäßig – mal dichter, mal lockerer, und sie unterscheiden sich in ihrer Größe», so Wythe. Wer die Punkte zu symmetrisch aufträgt, riskiert ein künstliches Aussehen.

Je nach gewünschter Intensität bleibt das Henna zwischen 30 Minuten und zwei Stunden auf der Haut. Anschließend wird es vorsichtig mit einem feuchten Wattepad entfernt. Gut zu wissen: Henna dunkelt nach. «Deshalb empfehle ich, erst nach einer Nacht zu entscheiden, ob man nachbessern will», so der Make-up-Profi.

Was tun, wenn etwas schiefläuft?

Ein Patzer passiert schnell. Vielleicht ist ein Punkt zu dunkel, sitzt an der falschen Stelle - oder das Gesamtbild überzeugt nicht. Solange die Farbe noch nicht getrocknet ist, helfen Mizellenwasser oder ein ölhaltiger Gesichtsreiniger. Ist das Henna bereits eingezogen, kann man sie mit chemischen Peelings lösen. Produkte mit AHA- oder BHA-Säuren funktionieren besonders gut, erklärt Wythe. Aber auch Tonerde-Masken ziehen überschüssige Farbpigmente aus der Haut.

Wer das Ergebnis möglichst lange erhalten möchte, verzichtet nach der Anwendung am besten auf aggressive Reinigungsmittel oder Peelings, empfiehlt der Experte. Ein milder Reiniger und lauwarmes Wasser genügen für die tägliche Pflege.

Worauf beim Produkt zu achten ist

Vorsicht: Nicht jedes Henna ist für die Anwendung im Gesicht geeignet. Einige günstige Produkte enthalten Zusätze wie PPD, ein starkes Allergen, das oft in Haarfärbemitteln vorkommt, sowie Ammoniak oder synthetische Farbstoffe, die allergische Reaktionen hervorrufen können. «Gerade bei Billigprodukten aus dem Internet sollte man vorsichtig sein», so Lukas Wythe. Stattdessen rät er zu biozertifiziertem Henna ohne chemische Zusätze. Reformhäuser, Bioläden oder spezialisierte Onlineshops bieten geeignete Produkte an. Auch Naturkosmetikmarken verkaufen reines Henna, das sich einfach mit Wasser anrühren lässt.

Vor der ersten Anwendung empfiehlt Wythe einen Verträglichkeitstest am Unterarm. So lässt sich prüfen, ob die Haut reagiert und ob der Farbton den eigenen Vorstellungen entspricht.

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Eine Frau färbt sich Sommersprossen mit Henna
Kegelförmige Tubenprodukte lassen sich sofort verwenden und eignen sich besonders gut für Einsteigerinnen und Einsteiger.© Christin Klose/dpa-tmn
Kegelförmige Tubenprodukte lassen sich sofort verwenden und eignen sich besonders gut für Einsteigerinnen und Einsteiger.
© Christin Klose/dpa-tmn

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