Drei Monate nach der Tat

Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz haben am Donnerstag zum Ermittlungsstand nach der Bluttat von Weitefeld informiert.

© Polizei Rheinland-Pfalz

Das dreifache Tötungsdelikt vom 6. April 2025 in Weitefeld hat die Region tief erschüttert. Polizei und Staatsanwaltschaft möchten die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand der Ermittlungen und Fahndung informieren. Der 61-jährige Alexander Meisner steht im dringenden Verdacht, am frühen Morgen des 6. April 2025 in Weitefeld drei Menschen vorsätzlich getötet zu haben. Die Beweislage ist nach aktuellem Stand eindeutig. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen aber aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details nennen.

Hintergründe der Tat unklar

Die Hintergründe der Tat bleiben unklar. Es gibt keine Hinweise auf eine Vorbeziehung zwischen dem Tatverdächtigen und der Opferfamilie. Wahrscheinlich kam es in der Nacht zu einem zufälligen Aufeinandertreffen vor dem Haus, das eskalierte und in der Tötung der gesamten Familie endete. Der Haftbefehl lautet auf Mord, da der Täter heimtückisch gehandelt haben soll und vermutlich eine Straftat verdecken wollte. Weitere Details wollen die Ermittler nicht nennen.

Fahndung und Herausforderungen

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des mutmaßlichen Dreifachmörders aus dem Westerwald führen.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des mutmaßlichen Dreifachmörders aus dem Westerwald führen.© Polizeipräsidium Koblenz
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Festnahme des mutmaßlichen Dreifachmörders aus dem Westerwald führen.
© Polizeipräsidium Koblenz

Nach der Tat floh der verletzte Täter in ein schwer zugängliches Gelände, das großflächig abgesucht wurde. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen – darunter der Einsatz von Spürhunden, technischer Überwachung und großangelegten Suchaktionen – fehlt bis heute jede Spur. Ob der Tatverdächtige noch lebt, ist unklar. Die Ermittler prüfen beide Möglichkeiten.

Auch Berichte über Aktivitäten des Gesuchten in einem russischen sozialen Netzwerk konnten nicht bestätigt werden. Virtuelle Grußkarten, die dort auftauchten, lassen keinen verlässlichen Rückschluss auf den Versandzeitpunkt zu. Sie könnten älteren Datums sein oder von Dritten stammen. Die Ermittlungen in sozialen Netzwerken laufen weiter, doch die Zusammenarbeit mit Russland gestaltet sich aufgrund der politischen Lage schwierig.

Auswirkungen auf die Region

Die Polizei wird die überregionalen und internationalen Fahndungsmaßnahmen in den kommenden Wochen ausweiten. Dazu gehört eine Plakatfahndung über das Bundeskriminalamt. Auch regionale Suchaktionen oder Befragungen sind möglich, falls neue Hinweise eingehen. Die Hinweisnummer 0261/103-50399 bleibt weiterhin geschaltet. Bislang sind rund 1.950 Hinweise eingegangen, die sorgfältig geprüft werden.

Die Tat hat die Menschen in Weitefeld, Elkenroth und Umgebung tief verunsichert. Wochenlang war an ein normales Leben nicht zu denken. Viele verbinden eine Rückkehr zur Normalität mit der Ergreifung oder dem Auffinden des Täters. Polizei und Staatsanwaltschaft sind sich dieser Belastung bewusst und bemühen sich, durch Transparenz und Maßnahmen das Sicherheitsgefühl zu stärken.

Engagement der Ermittler

Die Suche nach dem Tatverdächtigen ist für die Ermittler frustrierend, doch sie geben nicht auf. Leitender Oberstaatsanwalt Mannweiler erklärt: „Wir werden nicht nachlassen, den Tatverdächtigen zu finden – lebend oder tot. Gewissheit ist für die Menschen in der Region von großer Bedeutung.“ Auch Polizeipräsident Jürgen Süs betont: „Unser Ziel ist es, den Gesuchten zu finden und den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind.“

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