Burbach-Prozess
Veröffentlicht: Mittwoch, 27.05.2020 17:54
Im sogenannten „Burbach-Prozess“ ist am Mittwoch ein früherer Bewohner der Burbacher Flüchtlingsunterkunft als Zeuge befragt worden. Der Mann lebt heute im Rheinland und hatte nur noch eine vage Erinnerung an die rund 30 Tage, die er 2014 in der früheren Siegerlandkaserne verbracht hatte. Das brachte Oberstaatsanwalt Christian Kuhli auf die Palme. 2015 hatte der Geflüchtete bei der Polizei ausgesagt, er wäre mal eine Nacht in ein Zimmer gebracht worden, in dem Matratzen auf dem Boden gelegen hätten. Vor Gericht gestern: Erinnerungslücken. Möglicherweise. Vielleicht. Aber nicht eingesperrt, die Tür sei offen gewesen. Christian Kuhli wurde laut. Der Zeuge habe 2015 einen der Angeklagten beschuldigt, ihn heute im Verhandlungssaal wiedererkannt. Mehrere Rechtsanwälte protestierten, das sei Einschüchterung eines Zeugen. Bevor die Verhandlung auf nächste Woche vertagt wurde, erkannte der Zeuge auf Fotos von 2015 mehrere Security-Leute, einige Dolmetscher und Mitarbeiter aus der damaligen Flüchtlingsunterkunft wieder.