Ausstellungen in SiWi

Johannes Viehmann-Höselbarth und Walter Dzaak: "Konfrontationen Kontraste"

bis 11. Oktober 2025 / Galerie Eduard Rangnau Siegen

Zu ihrer zweiten gemeinsamen Foto-Ausstellung laden Johannes Viehmann-Höselbarth und Walter Dzaak in die Galerie Rangnau in die Siegener Oberstadt ein. Der freischaffende Künstler/Schulbegleiter und der ehemalige Bauingenieur zeigen konfrontierende und kontrastreiche Fotografien. Die Fotoarbeiten von Viehmann-Höselbarth setzen sich mit der Begegnung mit Fassaden auseinander. Der Künstler überträgt diese Konfrontation auf das menschliche Miteinander von Fassaden, die den Betrachtenden zu Fragen aufrufen sollen, wie etwa Wie viel Fassade bin ich wann wem gegenüber? Wie weit lasse ich mir von wem hinter die Fassade schauen? Wie viel Fassade gehört zu meiner Authentizität? Wie kontrastreich sind Fassade und das, was sich dahinter verbirgt, zueinander? Dzaak zeigt hier Aufnahmen aus seinem Alltag. Das sind Ausschnitte und Szenen, mit denen er sich kurzfristig konfrontiert sah, in denen er Kontraste zu anderen Dingen sah und die ihn zum Nachdenken herausforderten. Seine Fotos sind vorwiegend in Berlin entstanden, wo er seit 2020 aus privaten Gründen sehr viel Zeit verbringt.

Die beiden Künstler freuen sich wieder gespannt auf interessante und bereichernde Gespräche.

Die Ausstellung ist geöffnet: mittwochs und freitags von 15.00 bis 18.00 Uhr sowie samstags von 10.00 bis 14.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.



Patrick Preller: "Neue Monster braucht das Land"

bis 25. Oktober 2025 / Art Galerie Siegen

Eine ganz besondere Spezies zieht in die Art Galerie Siegen ein: farbenfrohe Wesen mit großen Augen, wilden Formen und einem Herz aus Metall. Der Künstler Patrick Preller bringt seine Monster in die Region – und mit ihnen eine große Portion Lebensfreude, Humor und Kreativität.

Was nach Grusel klingt, ist in Wirklichkeit pure Lebenslust: Prellers Monster sind nicht erschreckend, sondern charmant, verspielt und überraschend lebendig. Jedes von ihnen besitzt Charakter, Persönlichkeit – und vor allem: eine Mission. Sie wollen unseren Alltag ein wenig bunter machen, ein Lächeln hervorrufen, den Blick auf das Ungewöhnliche schärfen. In dieser Ausstellung begegnen uns Einzelwesen, Monsterrudel, Metallskulpturen mit Augen und Seele. Manche sind handgroß, andere fast drei Meter hoch. Sie verstecken sich im Fernseher, posieren auf einer Bank oder treiben im Monsteraquarium ihr Unwesen – stets mit einem Augenzwinkern.

Patrick Preller versteht es meisterhaft, starres Metall zu beseelen. Aus Aluminium- und Stahlblechen entstehen bewegte, organisch wirkende Formen, die uns einladen, genauer hinzuschauen – und uns selbst nicht immer ganz so ernst zu nehmen. Parallel dazu zeigt der Künstler auch abstrakte Arbeiten, die den Rhythmus und die Verspieltheit seiner Monsterwelt weiterspinnen.

Der 1972 geborene Künstler lebt und arbeitet in Fürth (Bayern). Seit vielen Jahren widmet er sich als freischaffender Künstler seiner bunten Monsterfamilie und anderen überraschenden Objekten. Seine Werke wurden bereits deutschlandweit ausgestellt und begeistern mit ihrer Originalität und Leichtigkeit.

Die Ausstellung kann Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden.


 

"We Are Not Carpets"

bis 31. Oktober 2025 / Kulturprojektraum POOL Siegen

Die Ausstellung „We are not carpets: I tell you my story“ präsentiert neue, einzigartige und zutiefst persönliche Teppiche aus dem Iran. Zusammen mit den Geschichten ihrer Schöpfer*innen werden die Teppiche auf poetische, filmische und sensorische Weise erfahrbar. 

Präsentiert wird die Ausstellung von zwei Forschenden aus dem Iran in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“ der Universität Siegen. 

Dabei erzeugt die Ausstellung eine Irritation zwischen dem bloßen Teppich und dem Teppich, den die Weber*innen mit ihren eigenen Namen, Geschichten, Farben, Mustern und ihrer Ästhetik verknüpfen. 

Die Ausstellung wird kuratiert von Tahereh Aboofazeli (Universität zu Köln) und Arjang Omrani (Universität Gent) in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen. Mit den Teppichen verleihen Weber*innen aus der Region Nord-Khorasan im Iran ihrem Handwerk nicht nur als Kunst, sondern auch als Medium des Geschichtenerzählens eine neue Gestalt. Besucher*innen sind eingeladen, mehr über das Handwerk des Teppichwebens und seine globalen und lokalen Zusammenhänge zu erfahren. Die Teppiche regen zum Nachdenken über die verborgenen Geschichten und kulturellen Zusammenhänge ihrer Entstehung und Bedeutung an. 

Die Ausstellung kann bis einschließlich 31. Oktober zu folgenden Zeiten besucht werden: 

Mittwoch bis Freitag 15 bis 19 Uhr 

Samstag und Sonntag 13 bis 18 Uhr 

An den Wochenenden erwartet die Besucher*innen im Teppich-Café kostenloses Gebäck, Kaffee und Tee.


Dr. Marlies Obier: Elisabeth Mann Borgese und Rachel Carson. Kämpferinnen für den Schutz der Meere und des Wassers

bis 2. November 2025 / Stadtbibliothek Kreuztal

Elisabeth Mann Borgese steht in der Tradition eines ökologischen Denkens über Mensch und Natur, das mit Rachel Carson zu Beginn der 1960er Jahre in die Weltöffentlichkeit eingetreten war. Das Wasser wurde erstmals als kostbarer Schatz des Lebens und die Meere der Welt als Gründungsort allen Lebens in ihrer großen Bedeutung und ihrer großen Bedrohung gesehen. Rachel Carson und Elisabeth Mann Borgese wurden frühe Kämpferinnen für den Schutz der Meere und des Wassers.

Elisabeth Mann Borgese (1918-2002) ist vielen nur als jüngste Tochter Thomas Manns bekannt. Ihre große Lebensaufgabe als Publizistin sah sie seit 1967 in der Schaffung einer breiten öffentlichen Wahrnehmung des „Dramas der Meere“: jeder vielfältigen Ausbeutung, Verschmutzung und Vernichtung völlig rechtlos ausgeliefert zu sein. Mit der Gründung der ersten internationalen Seerechtskonferenzen setzte sie den Anfang der Entwicklung des Schutzes der Meere.

Rachel Carson (1907-1964) wurde durch ihr Buch „Der stumme Frühling“ im Jahr 1962 weltweit bekannt. „Dies ist ein Buch über den Kampf des Menschen gegen die Natur. Und weil der Mensch ein Teil der Natur ist, ist es ein Buch über den Kampf des Menschen gegen sich selbst.“ Die Biologin und Publizistin war eine früher Warnerin vor den verheerenden Auswirklungen des gewaltsamen menschlichen Eingriffs in die sensiblen ökologischen Zusammenhänge der Natur.

Dr. Marlies Obier, 1960 in Siegen geboren, ist Sprach-Künstlerin (bildende Kunst und Essayistik) und Publizistin. Sie studierte Germanistik, Theologie und Geschichte an der Universität Siegen (Magistra Artium), bevor sie an der Universität Salzburg mit einer Arbeit über Joseph Roth (Hiob oder die Auflehnung des einzelnen gegen das Schicksal) promovierte.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek besuchbar.




Heidrun Schliemann: "Sehnsucht in Farbe"

bis 2. November 2025 / Martinikirche Siegen

Unter dem Titel „Sehnsucht“ zeigt die Siegener Künstlerin Heidrun Schliemann eine Auswahl ihrer aktuellen Werke in der Martinikirche Siegen. Die Ausstellung widmet sich einem tief menschlichen Thema: dem Verlangen nach Licht, Farbe, Weite, Ruhe, nach Sinn und Begegnung – mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.

Die Bilder von Heidrun Schliemann entstehen oft aus einem inneren Impuls heraus. Der Malprozess ist dabei weniger zielgerichtetes Arbeiten, sondern vielmehr ein Weg – ein tastendes, manchmal geduldiges Warten auf Stimmigkeit. „Wo will das Bild hin? Was möchte es ausdrücken?“ Diese Fragen begleiten sie bis zum letzten Pinselstrich. Das Ergebnis sind Werke, die viel Raum lassen: für Deutung, für Gefühl, für persönliche Resonanz.

Manche Bilder erinnern an Landschaften, andere wirken mystisch oder spirituell, wieder andere beinahe märchenhaft. In jedem Werk schwingt etwas vom Suchen und Sehnen mit, das die Künstlerin mit Acrylfarben, Strukturmaterialien und einer ausdrucksstarken Farbgebung in eine intensive Bildsprache überführt. Neben großformatigen Arbeiten auf Leinwand zeigt Schliemann auch kleinere Werke in Öl und Kaltwachs auf Papier.

Arbeitskreis Stadtgeschichte des 4Fachwerk-Mittendrin-Museums: "Ackerbürger, Schloss und Höfe"

bis 8. November 2025 / 4Fachwerk-Mittendrin-Museum Freudenberg

Welche Bedeutung hatte „Landwirtschaft“ eigentlich einst hier in Freudenberg?“ Die ausdrucksstarken Bilder mit landwirtschaftlichen Motiven des Flecker Fotografen Alfred Reppel (1900-1958) warfen auch diese Frage auf. Seinen künstlerisch anspruchsvollen Aufnahmen besitzen eine zusätzliche geschichtliche Wertigkeit, weil sie zugleich das Ende jener Zeit dokumentieren, in der Feldarbeit, Säen und Ernten und die Haltung von Vieh im Flecken eine gewichtige Rolle spielten. 

Nach der aktuellen Forschung kommt „Landwirtschaft“ in Freudenberg bereits vor der Burggründung (Ersterwähnung 1389) ein beachtenswerter Belang zu. Eine große Rolle dürfte dabei der „Herlinger Hof“ gespielt haben, der am Anfang des Asdorftales am heutigen „Hausplatz“ lag. Er dokumentiert die Herrschaft der „Bicken“, deren Einfluss ebenfalls für Freudenberg bisher kaum aufbereitet ist.

Dem Freudenberger Schloss als nassauischem Besitz schreiben Historiker die Bedeutung eines „Wirtschaftshofes“ zu. Hier wurden ausdrücklich Stall und Scheune errichtet (1463) und z.B. 1465 allein 150 Schafe angeschafft. Von hier aus wurde auch die Siegener Residenz mit landwirtschaftlichen Produkten beliefert.

Nach der Burggründung und der unterhalb entstandenen Siedlung bedeutete Landwirtschaft „im Flecken“ Aktivitäten zur Selbstversorgung. Die Bürger des Fleckens benötigten, neben z. B. einer Handwerkstätigkeit, landwirtschaftliche Produkte für ihren Eigengebrauch.  Sie galten als Bürger, die zusätzlich ein Feld und ihren Garten beackern mussten, als Ackerbürger.  Nach einer Steuerliste vom 9. August 1563 lebten im Flecken 333 Einwohner, davon 55 Schatzungspflichtige, in 45 Häusern, die 414 Schafe, 361 Rinder und 15 Pferde hielten. In jedem Haus des Fleckens war „Vieh“ zuhause. 

Den Hirten und dem Hauberg kam für landwirtschaftliches Leben hohe Bedeutung zu.

Die Ackerbürger sind nicht zu vergleichen mit Bauern auf den umliegenden Höfen. Aus zahlreichen einzelnen Hofstellen sind später ganze Dörfer entstanden.

Die Ausstellung „Ackerbürger, Schloss und Höfe“, vorbereitet vom Arbeitskreis Stadtgeschichte des Museums, ermöglicht Einblicke in die Landwirtschaft einst im Flecken. Sie lässt nachvollziehen, wie anders die Häuser genutzt wurden und eröffnet neue Perspektiven zur Siedlungsgeschichte und Historie der Stadt. 

Unter anderem werden auf einem Monitor eine Vielzahl von alten Fotografien zur Landwirtschaft in und um Freudenberg gezeigt. Der Film auf einem anderen Monitor zeigt aufwändige Grafiken über die damalige Nutzung und den Aufbau der Fachwerkhäuser sowie die landwirtschaftliche Entwicklung anhand von Steuerlisten. 

Die Ausstellung kann Mittwochs, Samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden. Sonderführungen sind nach Absprache möglich.

Den Besuchern steht eine kostenfreie Begleitbroschüre zur Verfügung, in der die Thematiken näher aufbereitet und bebildert wurden.


Susanne Krüger: "Papier, Leinwand und Farbe"

17. Oktober bis 9. November 2025 / Römergalerie Burbach

Susanne Krüger über ihre Einstellung zur Kunst: „Aufgewachsen bin ich in einem Umfeld, in dem die Malerei ein wichtiger Bestandteil des Lebens war. Mein Vater hatte große, klassische Ölgemälde geschaffen, die überall das Haus schmückten und mich sehr geprägt haben.      

In meinen Bildern habe ich eine eigene Bildsprache entwickelt, in der ich Geschichten erzähle oder Emotionen ausdrücke.

Die Malerei nimmt in meinem Leben einen großen Teil in Anspruch und ist mir sehr wichtig. Ein Ausspruch, der auf mich zutrifft ist: „Malen bin ich!“

Öffnungszeiten der Römergalerie:

Mittwoch 12 bis 17 Uhr / Donnerstag 8 bis 17 Uhr / Freitag 12 bis 17 Uhr / Samstag und Sonntag jeweils 15 bis 17 Uhr



Aus den Sammlungen des Museum für Gegenwartskunst Siegen: "Für die Vögel"

bis 9. November 2025 / Museum für Gegenwartskunst Siegen

Vögel üben eine starke Anziehungskraft auf den Menschen aus. Sie verkörpern Freiheit, Transzendenz, Schnelligkeit und Kraft. Die Könige der Lüfte wurden in vielen Kulturen als himmlische Boten verehrt. Seit jeher gibt es religiöses, wirtschaftliches, politisches oder wissenschaftliches Interesse an der Vogelwelt.

Heute liefern sie uns tiefere Einblicke in unsere Welt. Sie vernetzen Lebensräume und begleiten biologische Prozesse. Sie tragen zum Ökosystem bei und ihre bloße Anwesenheit im öffentlichen Raum fördert das Wohlbefinden des Menschen.

Ausgehend von künstlerischen Positionen und Werken aus den Sammlungen des Museum für Gegenwartskunst Siegen untersucht „Für die Vögel“ die Bedeutung der Vögel in verschiedenen Kontexten. „Für die Vögel“ ist eine Ausstellung zum Sehen und Hören. Unter Einbeziehung unterschiedlichster Medien verknüpfen die gezeigten Arbeiten ökologische, philosophische, soziale und politische Fragestellungen. Die Ausstellung widmet sich der kulturellen Relevanz von Vögeln in künstlerischen Erzählräumen der Gegenwart.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr




„IHKansichten“: Zeichnungen von Arno Dirlewanger

bis 14. November 2025 / IHK Siegen

Mit Kohle, Kreide und Grafit zeichnet Arno Dirlewanger seine Körper in Bewegung und seine technisch-räumlichen Konstruktionen bevorzugt. Anregungen dafür bezieht er aus sehr unterschiedlichen Interessengebieten wie Technik, Architektur und Tanztheater oder Ballett. An einer der Wände der IHK-Galerie zeigt der Künstler zum Beispiel große Zeichnungen aus kräftigen Kohlestrichen, denen kleinformatige, filigrane Tuschezeichnungen gegenübergestellt sind. Erst der zweite Blick lässt erkennen, dass diese „frei Hand“ gezeichnet sind.

Die von Werkhallen und Maschinenräumen inspirierten Arbeiten entstanden zum Teil nach Streifzügen durch die lokale Industrielandschaft. Alle Zeichnungen verbindet, dass sie einladen, mehr als einen Blick darauf zu werfen: Eine vermeintlich stabile Konstruktion gerät dann vielleicht ins Wanken, der beschwingte Tänzer strahlt plötzlich eher Zorn aus oder einzelne Teile fügen sich zusammen und man sieht nun das Segelboot in voller Fahrt…

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Montag bis Donnerstag von 8 bis 16:30 Uhr, Freitag von 8 bis 15:30 Uhr



Paolo Herras und Jerico Marte: Graphic Novel: "Strange Natives - Die vergessenen Erinnerungen einer vergesslichen alten Dame"

bis 14. November 2025 / Sparkasse Wittgenstein Bad Berleburg

Das Berleburger Literaturpflaster widmet sich seit nunmehr zweiunddreißig Jahren dem jeweiligen Schwerpunkt der Frankfurter Buchmesse.

Willkommen, Fremder; willkommen, Fremde:

An einen wie großen Teil unseres Heimatlands kannst Du Dich erinnern? Unsere Vergangenheit ist neu geschrieben, neu vorgestellt und vergessen worden … von Invasoren, Kolonisatoren und auch von unseren hier geborenen Landsleuten. Wie viel von unserer Vergangenheit hältst Du für gesichert und für wahr? Niemand weiß es. Ist das nicht eigenartig? Unsere Vergangenheit ist für immer verloren, während wir uns freudig einer globalisierten Zukunft zuwenden. Das macht uns zu Fremden in unserem Heimatland … zu Fremden wie Grasya, einer vergesslichen alten Dame mit ihren vergessenen Erinnerungen.

Paolo Herras und Jerico Marte haben gemeinsam eine phantastische Geschichte in traumhaften Bildern geschaffen. Erinnerungen und Visionen greifen ineinander und fordern den Leser und Betrachter auf, die eigenen Erinnerungen zu hinterfragen.

Willkommen in der beeindruckenden Graphic Novel Szene der Philippinen.

Vita Paolo Herras

Eigenartiges ist passiert, während Paolo Herras “Strange Natives - Die vergessenen Erinnerungen einer vergesslichen alten Dame“ geschrieben hat. So hat er mit ein paar anderen Comicschaffenden Komiket gegründet (den philippinischen Comic- und Kunstsalon); den Indie-Film „Buhay Habangbuhay“ gedreht (PH 2016; dt. „Das Leben nach dem Tode“), der auf dem Cinefilipino Film Festival Premiere hatte; und er hat gelernt, bei der Arbeit als Kreativdirektor bei Keyframe Creatives Spaß zu haben [einer obskuren Firma, über die nichts recherchierbar ist]. In den Coffeeshops von Makati zuhause [dem Finanzzentrum von Metro Manila], flieht Paolo auf einen Berg oder an einen Strand, wann immer er sich auf das Schreiben konzentrieren muss. An der Seite von Tepai Pascual ist er Dozent beim [vom Komiket organisierten] Comic Book Creator’s Workshop. Außer „Strange Natives“ hat er “The Boy With the Capiz Eyes“,[„Der Junge mit den Capiz-Augen“] geschrieben, „Sumpa“ [„Der Fluch“], „Noodle Boy“ [„Nudeljunge“], „Buhay Habangbuhay“ und „Alamat ng Matibay“ [„Die Legende von den Starken“].

Vita Jerico Marte

Heimisch in seiner Geburtsstadt Bacoor, Cavite, hat sich Jerico Marte acht Monate in seiner Wohnung in den Bergen versteckt, um in Ruhe an „Strange Natives“ zeichnen zu können. Eigenartiges ist bei der Arbeit passiert. So hat er plötzlich komische Träume über einen Aswang und seine schwangere Nachbarin gehabt; er ist dem Geist eines Mangobaums begegnet, unter dem er ein Nickerchen gemacht hat; und er hat endlich seine Konflikte mit einem Schutzherrn eines nahegelegenen Flüsschens gelöst (der zur Hälfte ein Fisch, zur Hälfte ein Geist gewesen sein soll). Jerico hat „Tanod“ [dt. „Leibwächter“] nach einem Szenario von Gab Chee Kee gezeichnet. Sein größter Wunsch ist es, bald einen Comic nicht nur zu zeichnen, sondern auch selbst zu schreiben.

Die Ausstellung kann bis zum 14. November während der Öffnungszeiten der Sparkasse Wittgenstein besichtigt werden: 

Montag bis Freitag von 8.15 bis 12.30 Uhr / Montag bis Mittwoch auch von 13.30 bis 16 Uhr / Donnerstag auch von 13.30 bis 18 Uhr.


Dr. Marlies Obier: "Berühmte Frauen in der Literatur"

bis 22. November 2025 / KrönchenCenter Siegen

Die Ausstellung von Dr. Marlies Obier erzählt von den Freundschaften berühmter Schriftstellerinnen aus verschiedenen geschichtlichen Zeiten. Keine der Zeiten war einfach zu leben, im Gegenteil sogar: Die Frauen brauchten ihren ganzen Mut - und ihre Freundinnen!

Freuen Sie sich auf spannende Begegnungen mit

- Virginia Woolf und Vita Sackville-West

- Gertrude Stein und Alice B. Toklas

- Bettine Brentano und Karoline von Günderode

- Colette und Natalie Clifford Barney

- Djuna Barnes und Thelma Wood

- Erika Mann und Therese Giehse

- Hannah Arendt und Mary McCarthy

Die Ausstellung kann bis zum 22. November 2025 im KrönchenCenter Siegen besucht werden. Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr.




Archie Oclos: "Die Straßenkatzen von Manila"

22. Oktober bis 28. November 2025 / Volksbank Wittgenstein Bad Berleburg

Übermütige Streuner, denen man nachsagt, sie hätten sieben Leben, das sind die Hauptfiguren dieser Geschichte. Sechs Katzen – die Weiße, das Duo, der Pirat, die Prinzessin und Batman –, aus deren Leben uns der philippinische Künstler Archie Oclos erzählt.

Katze, Straße und Abenteuer - Drei Worte. Für jede Illustration. Für jede Seite.

Begleiten Sie die Vierpföter auf ihren Wegen durch die verwinkelten Gassen rund ums Jeepney-Terminal, zu einer Reifenwerkstatt, einer Garküche, einer Mall und anderen Orten quer durch die Stadt. Wie schauen sie auf die Welt? Was erleben jene, die sich auf der Straße behaupten müssen?

Archie Oclos, geb. 1989, ist ein philippinischer Künstler. Nach seinem Studium der Bildenden Kunst machte sich Oclos vor allem als Street Artist und Muralist einen Namen. Seine großformatigen Wandmalereien befassen sich oft mit sozialkritischen Themen, mit Ungerechtigkeit und politischer Korruption. Darüber hinaus schafft Oclos auch Arbeiten für Galerieräume, von Kohlezeichnungen bis zu Gemälden auf Leinwand oder handelsüblichen Reissäcken der National Food Authority. Mit »Die Straßenkatzen von Manila« erzählt er seine Geschichten nun in einem anderen Medium. Sechs Katzen treiben die Handlung voran, und derzeit lebt Oclos mit der gleichen Anzahl von Katzen in Manila.

Die Ausstellung ist bis zum 28. November 2025 während der Öffnungszeiten der Volksbank Wittgenstein zu sehen: Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 Uhr / Montag und Mittwoch auch von 14 bis 16 Uhr / Donnerstag auch von 14 bis 17.30 Uhr.



Kunstausstellung von Tetiana Parkhomenko

bis 5. Dezember 2025 / Stadtteilbüro Fritz-Erler-Siedlung & Mehrgenerationenhaus Kreuztal

Tetiana Parkhomenko floh mit ihren Kindern vor dem Krieg in der Ukraine. In Kreuztal fand sie zunächst ein neues Zuhause, dann auch die Möglichkeit des Mitmachens. Für das Kunsthandwerk interessiert sie sich seit ihrer Kindheit, ihre Werke zeigen einen eigenen, besonderen Stil, der von Helligkeit, Emotionen und Realismus geprägt ist.

Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Stadtteilbüros besucht werden.




Robert Knipp: Naturimpressionen

bis 5. Dezember 2025 / Kulturbahnhof Kreuztal

Beim Szenenwechsel 71 sind Naturimpressionen des Malers Robert Knipp zu sehen.

Es ist beinahe eine ungeschriebene Regel, unter den sechs Kuratoren für die Ausstellungen hinter der zwölf Meter langen Glaswand des Kulturbahnhofs vor allem zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern für ihre Werke ein Forum zu bieten. Deshalb wird der 71. Szenenwechsel im Kulturbahnhof vielleicht überraschen.

Frank W. Frisch, der die Kunstsammlung Kreuztal organisiert, gestaltet und in der Gelben Villa in Dreslers Park präsentiert, ist aufgefallen, wie viel Anklang die kleinen „Wald-Bilder“, zwei Ölgemälde von Robert Knipp fanden, die zuerst 2023 gezeigt wurden. Weitere Kunstwerke dieses Malers mit Bezug zu Kreuztal kamen hinzu, werden in der aktuellen Ausstellung 2025 gezeigt, und immer wieder äußern sich die Betrachter erstaunt, dass es sich nicht um Fotografien handelt, sondern um Darstellungen meisterhafter Technik der Malerei.

Die Anerkennung des Malers Robert Knipp in den Kreuztaler Ausstellungen, veranlasste die Familie Knipp, die Sammlung heimischer Künstler zu ergänzen. So zeigt die Stadt Kreuztal im 71. Szenenwechsel der Ausstellungsreihe zum ersten Mal rein naturalistische Malerei. Naturimpressionen - impressionistisch und ein bisschen romantisch.

Robert Knipp hat durch seine Eltern, die jedoch später in Müsen lebten, „Kreuztaler Wurzeln“ in Fellinghausen und Stendenbach. Er wurde 1936 geboren und verstarb 2011. Seine Verbindung zur Natur drückte er früh in Skizzen von Tieren aus. Er besuchte die Mittelschule (Realschule) in Kreuztal und begegnete dem Kunstmaler Gaston Edler von Dipauli, von dem er in „freiem Zeichnen“ ausgebildet wurde. Robert Knipp absolvierte eine Lehre als Werkzeugmacher bei der Firma Sieper in Müsen, war danach bei der BLEFA in Kreuztal-Langenau in diesem Beruf tätig, besuchte die Meisterschule und war dann später bei der Siemag bis zum Ruhestand tätig. Für seine intensive künstlerische Tätigkeit erhielt Robert Knipp eine Ausbildung bei Karl Lotz in Marburg und entwickelte sich zu einem Spezialisten der Jagdmalerei mit Ausstellungen und Veröffentlichungen.

1949 - 1989 Ausstellungen mit der Laienkunstgemeinschaft Müsen

1990 - 2005 Ausstellungen in Müsen, Kreuztal und Littfeld

1969 - 1986 Ausstellungen in Bregenz, Kassel, Dortmund, Nürnberg

1987 - 2000 Ausstellungen in Dortmund, zur Messe Jagd und Hund

 2004 Ausstellung des Fördervereins Maler der Eifel e.V.

Seit 1952 bis 1988 waren mehrfach Abbildungen der Zeichnungen und Malereien von Robert Knipp in den Fachzeitschriften DIE PIRSCH, Deutsche Jäger-Zeitung und Wild und Hund zu sehen.

Die Ausstellung können Sie zu den Öffnungszeiten des Bahnhofs besichtigen.


Denise Blau und Olaf Brinkmann: "face to face - Spiegel der Gesichter 2.0"

bis 15. Dezember 2025 / Rathaus Erndtebrück

Gesichter, die Geschichten erzählen. Die Ausstellung von Denise Blau und Olaf Brinkmann ist die Fortsetzung der Reihe "face to face - Spiegel der Gesichter", die zwischen Januar und April 2025 in der Bad Berleburger Sparkasse zu sehen war.

Denise Blau aus Erndtebrück lässt vor allem ihre Emotionen in ihre Werke einfließen und verleiht den Gesichtern auf der Leinwand eine besondere Lebendigkeit. Der Berleburger Olaf Brinkmann reist seit Jahren regelmäßig nach Bangladesch und hält die Menschen in ihrem Alltag fotografisch fest.

Zu sehen während der Rathaus-Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag von 8 bis 12.30 und 14 bis 16 Uhr / Mittwoch und Freitag von 8 bis 12.30 Uhr 




Elfi Jung: "Die Seele des Tieres"

bis 21. Dezember 2025 / Museum Wilnsdorf

Tierisch wild oder tierisch vertraut? Die Sonderausstellung „Die Seele des Tieres“ beeindruckt mit atemberaubenden Tierbildern der Fotografin Elfi Jung, die dazu einladen, unser Verständnis von Tieren zu hinterfragen. Der globale Blick auf bedrohte Arten wie Polarbär oder Tiger lenkt gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung regionaler Tierwelten – im Siegerland und direkt im eigenen Zuhause. Wie gehen wir mit Tieren um und was lösen Tiere in uns aus?

Die jüngsten Gäste erwarten Spiele und kleine Aktionen, die die Ausstellung noch lebendiger machen. Besonders aufregend ist das große Memory, bei dem spannende Tierfotos entdeckt werden können.

Wer blickt hier eigentlich wem in die Seele? Eindrucksvoll bewegende Momente schafft die Serie „Berührung“, die in intimen Schwarzweiß-Fotos innige Momente zwischen Mensch und Tier auf besondere Weise darstellt.

Durch die Unterstützung von unterschiedlichen Tierschutzvereinen hat die Sonderausstellung „Die Seele des Tieres“ einen besonderen Fokus auf den Tierschutz. Große und kleine Besucher können hier wertvolle Anregungen bekommen, wie sie selbst dafür sorgen können, dass es den Tieren um sie herum gut geht.

Eine Ausstellung zum Mitnehmen: Alle gezeigten Bilder können gegen ihren Herstellungspreis und eine freigewählte Spende an die unterstützenden Tierschutzorganisationen gekauft werden.

Nach der Sonderausstellung können die Bilder am 22. Dezember 2025 zwischen 10 und 12 Uhr oder ab dem 2. Januar 2026 im Museum abgeholt werden.

Beim Aktionstag am 30. November 2025 gestalten die unterschiedlichen Tierschutzorganisationen das Programm sogar mit: Von praktischen Tipps und Tricks zum Umgang mit Wildtieren und Haustieren, über Infovorträgen bis hin zur direkten Interaktion mit Tieren vor Ort wird ein breites Programm geboten. Dies ist die Gelegenheit mit Tierschutzorganisationen in Kontakt zu kommen und Fragen zu stellen.

Das Museum Wilnsdorf ist immer mittwochs bis sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintritt ins Haus samt Sonderausstellung kostet 5 Euro für Erwachsene, ermäßigt 4 Euro, für Familien 13 Euro.


Mariana Castillo Deball, patricia kaersenhout und Anina Major: "Not done yet. Koloniale Kontinuitäten"

bis 18. Januar 2026 / Museum für Gegenwartskunst Siegen

Geschichte reflektiert die Werte einer Gesellschaft und befindet sich zugleich in einem stetigen Wandel. Dabei nimmt die Sichtbarmachung der Deutschen Kolonialgeschichte und die Verflechtungen mit Geschichten anderer europäischer Kolonialmächte eine wichtige Rolle ein. 

Ausgangspunkt der Ausstellung „Not done yet. Koloniale Kontinuitäten“ ist eine peruanische Silberschale, die durch den transatlantischen Sklavenhandel in den Besitz von Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen (1604-1679) gelangte. Im Jahr 1658 übergab er diese als Taufschale an die evangelische Kirchengemeinde Siegens, wo sie bis heute verwendet wird. 

Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Kolonialzeit auf die Nutzung und Wahrnehmung von Objekten?

Die Künstler*innen Mariana Castillo Deball, patricia kaersenhout und Anina Major setzen sich mit dieser Fragestellung, dem Fortwirken von kolonialen Strukturen in unserer Gesellschaft und möglichen Formen einer künstlerischen Selbstermächtigung auseinander. Ihre Skulpturen, Videos und Zeichnungen machen diese Kontinuitäten in vielfältiger Weise sichtbar. Kunst wird zum Ankerpunkt um Widersprüche zu verhandeln und einen Raum für neue Perspektiven und Erfahrungen zu öffnen.

Mit Werken von Mariana Castillo Deball, patricia kaersenhout, Anina Major und Leihgaben aus dem Siegerlandmuseum.

Zu sehen Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr / Donnerstag bis 20 Uhr.

Sammlung Lambrecht-Schadeberg - Rupprecht Geiger: "Drei Farben"

bis 18. Januar 2026 / Museum für Gegenwartskunst Siegen

Wer das Werk von Rupprecht Geiger kennt, verbindet damit meist eine bestimmte Farbe: Rot. Sie zieht sich wie der buchstäbliche Faden durch sein künstlerisches Lebenswerk und prägt den Grundton vieler Ausstellungsplakate und -kataloge. Rot steht stellvertretend für Leben, Liebe, Macht und Energie. Die Farbe selbst ist das Element und die eigenständige Kraft.

Die Ausstellung „Rupprecht Geiger. Drei Farben“ mit Werken aus der Sammlung Lambrecht-Schadeberg zeigt Farbfeldmalereien aus den Jahren 1952–1998: Neben einer Auswahl roter Bilder, die mit ihren farblichen Abwandlungen zu Pink oder Magenta Geigers Faszination für die Farbe Rot erkennen lassen, werden diese um gelbe und blaue Bilder ergänzt. Gelb, die Farbe des Lichts und der Sonne, ist für Geiger ebenfalls eine rote Farbe. Im Blau liegt die Tiefe, die Farbe des Planeten und die Weite des Weltraums.

Geiger zählt zu den Vertretern der Konkreten Kunst, was den Zugang zu seinen Werken erleichtert. Denn alles Notwendige ist unmittelbar vorhanden: Farbe, Pigment, Licht und Form. Rechteckige und ovale Motive sind in einem Raum auf drei Wänden verteilt. Über die vierte Wand, die Fensterfront, öffnen sie sich dem Licht und dem unteren Schlossplatz vor dem Museum. Im Zusammenspiel von Farbkörpern und Ausstellungssituation entsteht ein Farbraum, der auf Körper, Geist und Architektur übergreift und selbst mit geschlossenen Augen noch Nachbilder erzeugt.


Cory Arcangel: "End User"

bis 27. September 2026 / Museum für Gegenwartskunst Siegen

Cory Arcangel (*1978, Buffalo, NY (US), lebt und arbeitet in Stavanger (NO)) hat für die fünfte Ausgabe der „MGKWalls“ eine Serie neuer Arbeiten entwickelt. Die ortsspezifische Ausstellungsreihe stellt zwei prominente Wände des Museums in den Mittelpunkt einer Jahrespräsentation: die Eingangswand im Foyer des Museums sowie die große LED-Wand an der Außenfassade, die die Architektur des Museums programmatisch zur Stadt hin öffnet und seit der Eröffnung ein markantes Erkennungsmerkmal des Hauses ist.

Cory Arcangel ist Künstler, Komponist, Kurator und Unternehmer. Seit Ende der 1990er Jahre beschäftigt er sich mit den Möglichkeiten auf digitalen Technologien basierter Kunst. In seinen Arbeiten setzt er sich mit Netzkunst, Internet- und Popkultur, experimenteller Musik sowie der Unterhaltungsindustrie auseinander. Arcangel wurde für seinen ganz eigenen künstlerischen Zugriff auf alte und neue digitale Technologien bekannt. Dabei sind die jeweiligen Medien immer Thema und Gegenstand zugleich. Mit einem fast archäologischen Ansatz untersucht er ihre Strukturen und „hackt” die visuelle Sprache von Software, Videospielen, sozialen Medien und maschinellem Lernen.

Zu sehen Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr / Donnerstag bis 20 Uhr.

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