Ärztekammer kritisiert neues Gesetz zur Terminvergabe
Veröffentlicht: Samstag, 13.04.2019 10:23
Der Bundesrat hat ein neues Gesetz verabschiedet, dass Verbesserungen für gesetzlich Versicherte bringen soll. Die Ärztekammer Westfalen-Lippe bezweifelt den Nutzen.

Wer einen Arzttermin braucht, aber erstmal einige Wochen oder sogar Monate darauf warten muss, ist oft verärgert. Für gesetzlich Versicherte soll es jetzt Verbesserungen geben. Das hat der Bundesrat beschlossen. Praxisärzte sollen demnach künftig mindestens 25 statt 20 Stunden in der Woche für gesetzlich Versicherte anbieten. Bei Augenärzten, Frauenärzten und Hals-Nasen-Ohren-Ärzten muss es mindestens fünf Stunden als offene Sprechstunde ohne feste Termine geben. Ob diese Regelung Patienten wirklich etwas bringt, wagt Klaus Rainer Pfingsten, Vorsitzender der Ärztekammer Westfalen-Lippe, zu bezweifeln. Er wisse nicht, woher er bei einer Arbeitszeit von 70 Stunden in der Woche noch mehr Zeit für zusätzliche Sprechstunden nehmen solle, so Pfingsten gegenüber Radio Siegen. Gerade im ländlichen Raum mit wenigen Ärzten sei die neue Regelung zudem noch schwieriger durchzuführen.