"Sympathie für Bauernprotest"

Der Politikwissenschaftler Dr. Olaf Jann hat im Radio-Siegen-Interview über die aktuellen Bauernproteste gesprochen. 

In Siegen sind am Freitag mehr als 850 Traktoren unterwegs. Sie legen den Verkehr lahm und protestieren so gegen die Sparpläne der Bundesregierung.
© Radio Siegen

Die Landwirtschaft ist in Aufruhr – auch hier bei uns in Siegen-Wittgenstein. Vor einer Woche kamen 1 400 Teilnehmer zu einer Kundgebung auf den Scheinerplatz in Siegen – 850 Fahrzeuge legten den Verkehr lahm. Am Montag geht es weiter: Bauern aus unserem Kreis nehmen an einer Kundgebung in Meschede teil, andere fahren mit Traktoren durchs Wilnsdorfer Gemeindegebiet, Wittgensteiner Bauern fahren durch Wittgenstein. So etwas ist eher ungewöhnlich in Deutschland – erst recht in Siegen-Wittgenstein. Dr. Olaf Jann ist Politikwissenschaftler an der Universität Siegen. Er hat sich mit dem, was gerade passiert auseinandergesetzt und ordnete im Radio-Siegen-Interview die Bauernprotete so ein: 

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Bauernproteste so wie dieser Tage sind eher ungewöhnlich für Deutschland. Aus Frankreich oder Belgien kennen wir solche Bilder eher. Aber aktuell ist nicht nur die Landwirtschaft sauer über die Politik der Bundesregierung:  

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Wenn Bauern protestieren, hat das Folgen für andere: letzten Freitag brach hier in Siegen der Verkehr zusammen, als hunderte Treckerfahrer zu einer Kundgebung in die Stadt kamen. Ziehen die Landwirte den Zorn anderer auf sich. “Nein”, sagt Dr. Olaf Jann. Ganz im Gegenteil:   

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Einen Teilerfolg können die Landwirte bereits verbuchen: ihre landwirtschaftlichen Fahrzeuge sollen nun doch von der KFZ-Steuer befreit bleiben. Das Thema “Agrardiesel” treibt sie weiter um. Die Bauern wollen, dass ihr Treibstoff billig bleibt. Wird die “Ampel” auch hier einknicken. Der Politikwissenschaftler denkt “eher nicht”: 

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