
Auf dem Haardter Berg in Weidenau ist am Freitag der Grundstein für das neue Forschungsgebäude INCYTE der Universität Siegen gelegt worden. Das geschah im Rahmen des Antrittsbesuchs der neuen nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) an der Uni Siegen. Das vom Land NRW finanzierte Forschungsgebäude auf dem Adolf-Reichwein-Campus soll neue Maßstäbe für naturwissenschaftliche Forschung an der Universität Siegen setzen.
Hochmoderne Labore und Reinräume
Das Forschungsgebäude INCYTE errichtet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW für die Universität auf einer Fläche von knapp 11 000 Quadratmetern am nördlichen Ende des Adolf-Reichwein-Campus. Es handelt sich um ein interdisziplinäres High-Tech-Zentrum für Nanoanalytik, Nanochemie und cyber-physische Sensortechnologien. Das einzigartige Gebäude beherbergt auf 5 200 Quadratmetern Nutzfläche hochmoderne und dynamisch nutzbare Labore – darunter biochemische Forschungsbereiche auf S2-Niveau, Reinräume für die Herstellung integrierter Bauelemente im Nanometerbereich und modernste Elektronenmikroskopie-Systeme. Das Besondere an INCYTE: WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen und Fakultäten können die Großgeräte und Labore kooperativ nutzen. Das Gebäude ist damit auch Modell für die gemeinschaftliche Entwicklung und effektive Nutzung von Forschungsinfrastrukturen an Universitäten.
Gebäude wird teilweise in den Felsen hineingebaut
Das INCYTE-Gebäude ist auch bautechnisch eine besondere Herausforderung: das Forschungszentrum wird teilweise in den Felsen hineingebaut und unterliegt höchsten baulichen Anforderungen: So müssen die Laborräume elektromagnetisch abgeschirmt und absolut schwingungsfrei sein, um die Messergebnisse der hochsensiblen Großgeräte nicht zu beeinflussen. „Dafür braucht es spezielle technische Lösungen, beispielsweise besondere Einzelfundamente für Teilbereiche des Gebäudes.“, erklärte BLB NRW-Geschäftsführerin Gabriele Willems. „Dass uns das von Beginn an gut gelingt, verdanken wir vor allem der guten Zusammenarbeit des Planungsteams unserer Dortmunder Niederlassung und der Universität.“ Um das Gebäude im anschließenden Betrieb möglichst nachhaltig mit Energie zu versorgen, ist auch eine Photovoltaikanlage geplant. Rund 130 Solarmodule werden das INCYTE mit jährlich bis zu 32 000 Kilowattstunden grünem Strom versorgen. Eine umfangreiche Dachbegrünung wird das Gebäude zudem auf natürlichem Weg zusätzlich gegen Hitze und Kälte isolieren, einen Lebensraum für Pflanzen und Kleinlebewesen bieten und sich positiv auf das Mikroklima vor Ort auswirken.