Siegen-Wittgenstein: Kreisverwaltung will Digitalisierungsstrategie fortsetzen

„Die Digitalisierung hat unser Leben vollkommen verändert. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch einmal rasant beschleunigt – privat wie in der Arbeitswelt. Videokonferenzen sind inzwischen etwas völlig Selbstverständliches. Und wenn man etwas erledigen muss, schauen viele ganz automatisch zunächst einmal nach, ob das nicht auch online geht“, sagt Landrat Andreas Müller.

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Er betont: „Auch für uns als Verwaltung bietet die Digitalisierung große Chancen. Deshalb haben wir auch schon 2018 die erste Digitalisierungsstrategie für die Kreisverwaltung vorgelegt – die jetzt fortgeschrieben wird.“

Der Ausschuss für Finanzen, Bau und Digitalentwicklung des Kreises wird am 09. Dezember 2021 erstmals über die Fortschreibung der Digitalisierungsstrategie beraten. In dem Papier wurden die Einflussfaktoren, Rahmenbedingungen und Kriterien für Digitalisierungsprojekte aktualisiert. Die seit 2019 abgeschlossenen Maßnahmen werden dargestellt, genauso wie Projekte, die seit 2019 zusätzlich umgesetzt worden sind. Noch offene Projekte und Maßnahmen wurden überarbeitet und gegebenenfalls angepasst, neue Projekte und Maßnahmen aufgenommen.

Auf der „Haben“-Seite der Kreisverwaltung stehen z.B. die Einführung eines digitalen Rechnungsworkflows und der E-Rechnung. Ein zentrales Bürger- und Serviceportal mit E-Payment-Möglichkeit wurde frei geschaltet und wird ständig erweitert. Für immer mehr Dienstleistungen ist eine Online-Terminvereinbarung möglich. Das Kita-Portal ist online gegangen, verschiedene Dienstleistungen der KFZ-Zulassungsstelle sind von zuhause aus am Computer zu erledigen.

Als Arbeitgeber hat der Kreis das mobile Arbeiten mit einer neuen Dienstvereinbarung zu einem selbstverständlichen Angebot für seine Mitarbeitenden gemacht. Die entsprechende digitale Ausstattung wurde beschafft – was sich im Rahmen der gerade wieder erneuerten „Home Office“-Pflicht während der Corona-Pandemie als Glücksfall herausgestellt hat. Auch eigene Cloud-Lösungen, die den Datenschutz garantieren, erleichtern das Arbeiten von zuhause.

Videokonferenzsoftware wurde angeschafft und Videokonferenzraum-Lösungen geschaffen.

Für das Kreistagsinformationssystem wurde ein digitaler Workflow etabliert, der der Kreistagsarbeit zugutekommt.

Für die Bürgerinnen und Bürger bietet der interaktive Haushaltsplan die Chance, sich aus erster Hand mit den Kreisfinanzen vertraut zu machen.

Auf der To-Do-Liste des Kreises stehen Projekte, die jetzt in der nächsten Phase umgesetzt werden sollen. Zum Beispiel die Einführung von digitalen Akten etwa im Ausländeramt oder in der Zulassungsstelle. Zudem soll die Nutzung weiterer Dienstleistungen online möglich werden, etwa die Stellung eines Bauantrags.

Innerhalb der Kreisverwaltung sollen die bisherigen IT-Beauftragen in den Ämtern zu „Digital Scouts“ weitergebildet werden. Das Druckerkonzept steht zur Überarbeitung an – mit dem Ziel, die Zahl der Drucker zu verringern.

Im Rahmen der REGIONALE 2025 steht u.a. auf der Agenda, die Regiestelle „Digitale Wirtschaft und Arbeitswelten“ als Kristallisationspunkt der regionalen Wirtschaft zu etablieren. Aber auch der Abschluss des flächendeckenden Breitbandausbaus in Siegen-Wittgenstein ist Teil der Digitalisierungsstrategie. Hier geht es um die letzten beiden Prozent, die bisher noch gar nicht angeschlossen sind, und um die Ertüchtigung bestehender Anschlüsse für Gigabit-Geschwindigkeiten, insbesondere für Unternehmen.

Auch die Stärkung der gemeinsamen Initiative Digitalisierung mit den Städten und Gemeinden gehört zu den Zielen des Kreises.

Aus der vorliegenden Digitalisierungsstrategie wird die Kreisverwaltung jährlich Maßnahmen entwickeln, die als Grundlage für Beratungen in den Ausschüssen und dem Kreistag dienen. „Die Digitalisierung der Verwaltung und die Schaffung von Online-Angeboten für die Bürgerinnen und Bürger ist und bleibt eine Daueraufgabe, an der wir kontinuierlich weiterarbeiten werden“, stellt der Landrat fest.

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