Qualifizierung für geflüchtetes Lehrpersonal an der Universität Siegen erfolgreich abgeschlossen

Im Rahmen einer Abschlussfeier an der Universität Siegen haben 25 Menschen ihre Zertifikate für "LehrkräftePLUS Siegen" bekommen.

© Universität Siegen

„Sie haben die erste Hürde genommen!“ So formulierte es Prof. Dr. Nils Goldschmidt in seinem Grußwort an die 25 Absolventinnen und Absolventen des von ihm geleiteten Qualifizierungsprogramms LehrkräftePLUS Siegen. Das Programm bereitet Lehrpersonal mit Fluchtgeschichte für den Unterricht an nordrhein-westfälischen Schulen vor. Im September 2020 startete das Programm erstmals an der Universität Siegen.

Zur Abschlussfeier im Audimax hatten viele Teilnehmenden ihre Familien mitgebracht, die der Urkundenübergabe folgten. „Wir hoffen sehr, dass Ihnen das Programm hilft, in Ihren ursprünglichen Beruf zurückzukehren, aber auch in dieser Gesellschaft anzukommen“, sagte Prof. Goldschmidt. Und auch Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher, Prorektorin für Bildung, machte ihre Anerkennung für die Absolvent*innen deutlich und betonte, dass diese nun sehr optimistisch auf die nächsten Schritte schauen dürfen. „Sie werden in den Schulen extrem wichtige Rollen einnehmen“, erklärte Prof. Nonnenmacher.

Bedingt durch die Corona-Pandemie fand die Weiterbildung unter erschwerten Bedingungen statt. „Sie sind der erste Jahrgang, der LehrkräftePLUS ausschließlich im Distance Learning absolvieren musste“, machte Prof. Dr. Hans-Ulrich Baumgarten vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen deutlich. Umso mehr habe diese außergewöhnliche Leistung Anerkennung verdient, erklärte auch Mostapha Boukllouâ vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW. „Durch Ihre Arbeit machen Sie unsere Schulen ein großes Stückweit pluraler“, hob er hervor.

Anschließend sprachen zwei Absolventinnen stellvertretend für alle Teilnehmenden ihren Dank aus. Dabei betonten sie die Bedeutung der Qualifizierung und bekannten, dass sie vor anderthalb Jahren noch kaum zu hoffen gewagt hätten, in Deutschland wieder in ihrem Beruf als Lehrer*innen arbeiten zu können.

Nach ihrem erfolgreichen Abschluss können die Absolvent*innen an dem zweijährigen Anschlussprogramm „Internationale Lehrkräfte fördern – ILF“ der Bezirksregierung Arnsberg teilnehmen. Im Rahmen einer für maximal zwei Jahre befristeten Anstellung als Lehrer*in in Teilzeit an einer Schule erhalten sie begleitende Fortbildungsmaßnahmen. Anschließend haben sie dann die Möglichkeit, dauerhaft im Schuldienst des Landes NRW tätig zu werden.

Das Projekt LehrkräftePLUS Siegen wird im Rahmen des Förderprogramms „NRWege Leuchttürme“ durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) aus Mitteln des MKW gefördert. Im Oktober 2021 startet in Siegen der zweite Durchgang des Programms.

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