OLG Hamm will heute Wisent-Urteil verkünden

Wie geht es mit den freilebenden Wisenten in Wittgenstein weiter? Das Oberlandesgericht Hamm möchte heute sein Urteil über das einzigartige Auswilderungsprojekt verkünden. Zwei Forstwirte hatten gegen den Wisent-Trägerverein geklagt. Sie möchten nicht, dass die Wisente in ihre Wälder gehen, weil sie da die Rinde von den Buchen fressen und so großen finanziellen Schaden anrichten.

© Wisent-Welt Wittgenstein

Die frei lebenden Wisente in Wittgenstein sind heute wieder Thema vor dem Oberlandesgericht Hamm. Das Gericht möchte heute sein Urteil über das einzigartige Auswilderungsprojekt im Rothaargebirge verkünden. Zwei Forstwirte aus Schmallenberg haben gegen den Trägerverein des Projekts geklagt. Die Waldbauern wollen nicht mehr, dass die Wisente ihre Buchenwälder betreten, weil sie die Bäume kaputtknabbern und großen finanziellen Schaden anrichten. Nach der letzten mündlichen Verhandlung Ende Mai müssen die Richter jetzt entscheiden, ob für die klagenden Waldbauern im benachbarten Schmallenberg eine unzumutbare Beeinträchtigung bei der Nutzung ihrer Grundstücke vorliegt. Es könnte sein, dass die Waldbauern aus Naturschutzgründen mit den Tieren leben müssen. In der letzten mündlichen Verhandlung hatte der Senat allerdings zu erkennen gegeben, dass die Kläger es möglicherweise nicht mehr dulden müssen, dass die Wisente Schäden anrichten. Ende 2019 hatte der Bundesgerichtshof in Karlsruhe dem Projekt eine Chance gegeben, eine Umsiedlung abgelehnt und Schadenersatzansprüche bestätigt. An das OLG wurde die Frage zurückverwiesen, ob die Waldbauern die Herde dulden müssen. Die endgültige Entscheidung darüber, wie es mit den freilebenden Wisenten in Wittgenstein weitergeht, will das OLG im Laufe des Tages verkünden.

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