Landgericht Siegen spricht jungen Mann schuldig

Drei Jahre und zehn Monate Haft, außerdem Einweisung in eine Entziehungsanstalt. Die 2. Große Strafkammer des Siegener Landgerichts hat am Donnerstag einen 21jährigen wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Er hatte im vergangenen Sommer in einer Flüchtlingsunterkunft in Olpe einen 38 Jahre alten Zimmergenossen durch Messerstiche schwer verletzt.

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Drei Jahre und zehn Monate Haft, außerdem Einweisung in eine Entziehungsanstalt. Die 2. Große Strafkammer des Siegener Landgerichts hat am Donnerstag einen 21jährigen wegen versuchten Totschlags in Verbindung mit gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Er hatte im vergangenen Sommer in einer Flüchtlingsunterkunft in Olpe einen 38 Jahre alten Zimmergenossen durch Messerstiche schwer verletzt. Richterin Sabine Metz-Horst erläuterte in der Urteilsbegründung, dass am Tattag im Sommer 2020 nichts im Sinne des 21jährigen gelaufen sei. Morgens habe er vergeblich versucht, einen geklauten Föhn zu Geld zu machen, um Drogen kaufen zu können. Nachmittags geriet er in einer Kneipe am Olper Bahnhof mit anderen in Streit – die Polizei kam und brachte ihn zurück in die Unterkunft. Im Zimmer dann der Streit mit dem 38jährigen – es ging um Essen, das plötzlich weg war. Vom Betreten des Zimmers bis zur Tat vergingen nicht mal zwei Minuten – er habe den Tod des Opfers billigend in Kauf genommen, so die Vorsitzende Richterin. Staatsanwalt Philipp Scharfenbaum hatte im Plädoyer viereinhalb Jahre Haft gefordert. Er will das Urteil akzeptieren – geht davon aus, dass der 21jährige im Laufe des Jahres 2022 nach Marokko abgeschoben werden dürfte.

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