Kreis Siegen-Wittgenstein will einstweilige Verfügung gegen Wisent-Trägerverein erwirken

Die Siegen-Wittgensteiner Kreisverwaltung will, dass der Wisent-Trägerverein das Management der Wisent-Herde in Wittgenstein wieder übernimmt. Beim Verwaltungsgericht in Arnsberg hat die Kreisverwaltung eine einstweilige Verfügung beantragt.

© Wisent-Welt-Wittgenstein e.V. (Archivfoto)

Der Kreis Siegen-Wittgenstein will, dass der Wisent-Verein die Betreuung der Wisent-Herde in Wittgenstein wieder aufnimmt. Das hat die Kreisverwaltung auf Radio Siegen-Nachfrage bestätigt. Man habe schon letzte Woche beim Verwaltungsgericht in Arnsberg eine einstwillige Verfügung eingereicht, so eine Sprecherin. Noch sei über diese aber nicht entschieden worden. Die Fütterung der Wisente über den Winter werde aber defintiv sichergestellt, so der Kreis. Falls das Verwaltungsgericht dem Wisent-Verein die Aufgabe doch nicht übertragen werde, werde man kurzfristig nach anderen Lösungen suchen. Wie diese aussehen könnten, darüber mache man sich aktuell Gedanken.

GRÜNE kritisieren Vorgehen der Kreisverwaltung

Die Kreistagsfraktion der GRÜNEN kritisiert heute in einer schriftlichen Mitteilung das Vorgehen der Siegen-Wittgensteiner Kreisverwaltung. Den GRÜNEN stößt sauer auf, dass die Öffentlichkeit erst in dieser Woche vom Vorgehen der Kreisverwaltung erfahren hat, obwohl der Antrag auf einstweilige Verfügung schon am 01. Dezember gestellt wurde - also just an dem Tag, an dem sich der Kreis-Umweltausschuss einstimmig für eine Rettung des Wisent-Projektes ausgesprochen hat. Ziel sei es u.a. gewesen, den Rechtsstreit zwischen Kreisverwaltung und Trägerverein in den Hintergrund rücken zu lassen. Stattdessen habe man sich darauf verständigt, nochmal das Gespräch mit allen Beteiligten am Wisent-Projekt zu suchen. "Da fragt man sich, wie es um den Respekt der Kreisverwaltung gegenüber den politischen Gremien bestellt ist, wenn hier der im Fachausschuss einstimmig geforderte Dialog aller Beteiligten offensichtlich verweigert wird", zitieren die GRÜNEN ihren Fraktionsvorsitzenden Ulrich Schmidt-Kalteich. Die Kreisverwaltung habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht und es versäumt, nach Alternativen zur Fütterung der Wisente zu suchen. Das jetzige Vorgehen der Kreisverwaltung sei eigenwillig und überflüssig.

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