Impfpassfälschungen nehmen zu

Gefälschte Impfpässe fallen vor allem in den Apotheken auf. Seit in Restaurants, auf Konzerten oder in Fußballstadien immer öfter 2G-Regeln gelten, häufen sich auch hier bei uns im Kreis Fälle von Impfpassfälschungen.

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In der vergangenen zwei Wochen sind Fälle von gefälschten Impfpässen deutlich häufiger vorgekommen. Das haben die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein sowie Gero von Fircks, Sprecher der Apotheken in Siegen-Wittgenstein gegenüber Radio Siegen bestätigt. Für die Apotheker hier bei uns steige damit der Arbeitsaufwand erheblich, denn es sei sehr aufwendig Verdachtsfälle genauer zu prüfen: „Man kann nicht wie früher jeden Impfpass unkritisch sofort ausstellen. Es ist nötig, diesen auch bei geringen Verdachtsmomenten zu verifizieren, indem man bei der ausstellenden Stelle nachfragt“, so von Fircks. Das sagt auch Apothekerin Kathleen Benevolo. Sie betreibt die ABC Plus Apotheke in Siegen sowie die Avita und Hellerthaler Hirsch-Apotheke in Neunkirchen. Hinzukomme, dass die Fälschungen immer besser werden und die Behörden versäumt haben, wichtige Angaben wie Chargennummern der verabreichten Impfstoffe frühzeitig für die Fachleute in einer digitalen Form abzuspeichern. Diese Daten werden von den Fachverbänden nun mühsam zusammengetragen, um Überprüfungen überhaupt möglich zu machen, so Benevolo. Allerdings ist das Fälschen des Impfpasses in Deutschland nicht mehr eine Ordnungswidrigkeit. In dieser Woche ist eine Änderung des Strafgesetzbuches in Kraft getreten. Damit ist klar: Nicht nur der Verkauf, sondern auch das Kaufen und Besitzen eines gefälschten Impfpasses ist ab sofort eine Straftat. Es droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren - gewerbsmäßigen Verkäufern drohen sogar bis zu fünf Jahre. 

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