Im Kreis gibt es bald neue Impfmöglichkeiten

Kreis kann Impfstelle in Wittgenstein einrichten. Landrat Andreas Müller: „Unsere hartnäckigen Bemühungen hatten Erfolg!“


Der Kreis Siegen-Wittgenstein kann eine zweite Impfstelle einrichten: Neben dem Impfzentrum in Eiserfeld wird damit auch ein Impfzentrum in Wittgenstein möglich. Das geht aus einem neuen Erlass hervor, den das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) am heutigen Montag veröffentlicht hat. „Damit waren unsere wochenlangen intensiven Bemühungen jetzt erfolgreich“, freut sich Landrat Andreas Müller. Er hatte sich auch als Vizepräsident des Landkreistages NRW dafür eingesetzt, dass die Flächenkreise in NRW mehr als ein Impfzentrum betreiben dürfen: „Wie schön, dass das Land den Weg dafür jetzt frei gemacht hat. Im nächsten Schritt brauchen wir jetzt Klarheit über die Rahmenbedingungen – etwa im Zusammenspiel mit der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Anmeldeverfahren, dem Impfstofftransport oder den konkreten zusätzlichen Impfstoffmengen, um das Impfzentrum in Wittgenstein so schnell wie möglich an den Start bringen zu können“, erläutert der Landrat. Für die zusätzlichen Impfkapazitäten kündigt das MAGS den Einsatz des Impfstoffes von BioNTech an.

Müller ist bereits seit geraumer Zeit mit den Bürgermeistern der drei Wittgensteiner Kommunen über die Fragen eines Impfzentrums für den Altkreis im Gespräch. „Auch heute Morgen haben wir uns noch einmal ausgetauscht“, sagt der Landrat: „Endlich können wir nun den Menschen in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück eine ortsnahe Impfmöglichkeit anbieten. Wo genau das neue Impfzentrum sein wird, werden wir in aller Kürze festlegen.“

In dem neuen Erlass aus dem Ministeriums heißt es, dass die Kreise und kreisfreien Städte ihre Impfkapazitäten bis zum 1. April ausweiten sollen – von aktuell 7.000 Impfmöglichkeiten pro 70.000 Einwohner auf dann 8.000 pro 70.000 Einwohner. „Die damit für Siegen-Wittgenstein geforderten 32.000 Impfmöglichkeiten pro Monat übertreffen wir heute schon bei weitem“, erläutert Müller: „Statt der ursprünglich geforderten vier Impfstraßen haben wir das Impfzentrum in Eiserfeld von vorneherein mit sechs Impfstraßen ausgestattet, so dass wir dort bereits jetzt theoretisch bis zu 46.500 Personen pro Monat impfen könnten.“

Darüber hinaus heißt es in dem Erlass, dass in Flächenkreis die Einrichtung einer weiteren Impfstelle „in Betracht gezogen“ werden kann: „Für mich ist ein Impfzentrum in Wittgenstein ein ‚Muss‘ und ganz zentraler Baustein, um die Impfbereitschaft der Menschen zu erhöhen und nicht durch weite Wege zusätzliche Hürden aufzubauen. Ich hätte dieses wohnortnahe Angebot gerne vom ersten Tag an gemacht. Leider wurde das aber von der Landesregierung explizit abgelehnt. Hier konnten wir bedauerlicherweise auch nicht auf die Hilfe unserer heimischen Landtagsabgeordneten setzen, die die Idee eines Impfzentrums für Wittgenstein schon vor Wochen öffentlich als ‚überholt‘ bezeichnet hat. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt doch gelungen ist, dieses bürgerfreundliche Angebot machen zu können.“

Der neue Erlass ermöglicht zudem die Kooperation mit bis zu fünf Schwerpunktpraxen. Auch diese Möglichkeit wird der Kreis in Abhängigkeit vom zur Verfügung stehenden Impfstoff prüfen.

Bis das zweite Impfzentrum in Wittgenstein seine Arbeit aufnehmen kann, wird noch etwas Zeit vergehe. Deshalb appelliert der Landrat auch ganz dringend: „Wer jetzt bereits einen Impftermin in Eiserfeld vereinbart hat, sollte den auf jeden Fall auch wahrnehmen! Denn ob ein späteres ‚Umbuchen‘ von Eiserfeld nach Wittgenstein unkompliziert möglich sein wird, ist eine der logistischen Fragen, die in den nächsten Tagen geklärt werden müssen“, so Müller: „Es wäre schade, wenn jetzt jemand auf seine Impfung verzichtet, um diese dann ggf. erst später in Wittgenstein erhalten zu können.“


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