Einblicke in das Privatleben

Seit mehr als zwei Jahren läuft am Siegener Landgericht der sogenannte „Burbach-Prozess“. Weil es zehn Angeklagte gibt, wird aus Platzgründen im Hüttensaal der Siegerlandhalle verhandelt. Heute Vormittag haben dort weitere Angeklagte Auskunft über ihre persönlichen Verhältnisse gegeben.

© Bernd Müller

Sozialbetreuer für die Bewohner. Im Verfahren geht es z. B. um Vorwürfe wie Freiheitsberaubung oder Körperverletzung. Bewohner sollen geschlagen und in ein so genanntes „Problemzimmer“ gesperrt worden sein, wenn sie sich nicht an die Hausordnung gehalten hatten. Die Erste Große Strafkammer des Siegener Landgerichts hat sich heute über die persönlichen Verhältnisse einiger Angeklagter informieren lassen.

Zwei ließen ihre Anwälte ihre persönlichen Verhältnisse wie Lebenslauf, Familie, Berufsleben sowie die finanziellen Verhältnisse vortragen. Andere äußerten sich selbst. Mal ganz knapp, mal sehr ausführlich und persönlich. Sie alle müssen seit mehr als zwei Jahren regelmäßig zur Verhandlung in Siegen erscheinen. Bei einem schlägt das aufs Nettogehalt, weil er weniger Stunden arbeiten kann. Andere durchlaufen Bewerbungsverfahren und bekommen den erhofften neuen Job am Ende doch nicht – wegen des laufenden Gerichtsverfahrens. Soziale Kontakte sind verloren gegangen, Ehen gescheitert, ein Angeklagter sagte, er sei so gerade an der Privatinsolvenz vorbeigeschrammt.

Der Prozess geht in zwei Wochen weiter. Dann sollen Einträge aus dem Bundeszentralregister verlesen werden.

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